Die Fußball-EM ist im vollen Gange, doch passend zu den ersten beiden spielfreien Tagen am Donnerstag und Freitag startet in Frankfurt der World Cup of Darts. Das Turnier ist eines der speziellsten im gesamten Darts-Jahr. Pro Nation treten 2 Spieler an – und zwar zusammen. Für Deutschland gehen erneut Martin Schindler und Gabriel Clemens an den Start. Im letzten Jahr sorgte das Duo ordentlich für Furore und marschierte bis ins Halbfinale. Eine Eintagsfliege oder bestätigen Schindler und Clemens, dass es zusammen auf der Bühne ziemlich gut passt?
Showplatz Frankfurt, Eissporthalle! Bereits von 2015 bis 2018 tauschte die PDC für die Team-Weltmeisterschaft die Eisfläche gegen die Dartsbühne. Für England und die Niederlande erwies sich der Austragungsort in diesem Zeitraum als wahre Goldgrube. Während das Duo Taylor/Lewis den Weltmeistertitel 2015 und 2016 auf die Insel holte, waren es 2017 und 2018 Michael van Gerwen und Raymond van Barneveld, die die Niederlande in Darts-Ekstase (alle Darts Wetten) versetzten. Mit dem vorläufigen Abschied aus Frankfurt fand die Dominanz der beiden Top-Nationen allerdings ihr Ende. Anschließend waren es die Schotten und die Waliser, die mit je 2 Titeln bei der Team-WM groß auftrumpften. Mit Australien gab es im 2022 außerdem einen Überraschungssieger.
Eine Überraschung wäre es auch, wenn Team Deutschland auch in diesem Jahr wieder weit kommen sollte. Zwar sehen unsere Buchmacher Martin Schindler und Gabriel Clemens mit Quote 11.00 unter den Top 4-Nationen, allerdings ist Clemens derzeit nicht in Bestform. Seit Wochen bekommt er bei den Turnieren kein Bein auf den Boden. In 7 der letzten 8 großen Turniere ging er in Runde 1 raus.
Ganz anders sein Partner Martin Schindler. In dieser Saison gewann „The Wall“ 60% seiner Spiele – zum Vergleich: Clemens kommt auf 37%. Schindler performt gerade auf der European Tour ganz stark. Bei 5 der 8 Events stand er mindestens im Viertelfinale. Das Turnier in Riesa siegte er sogar und schnappte sich dafür ein Preisgeld in Höhe von 30.000 Pfund. Schindi muss also das Zugpferd des deutschen Teams sein und hoffen, dass er durch gute Leistungen Gabriel Clemens mitzieht.
Shootingstar Littler fehlt
Anders als die Deutschen müssen die Top-Nationen Schottland, Niederlande, England und Wales erst am Samstag an das Oche treten. Die 4 besten Länder überspringen die Gruppenphase und greifen erst in der K.o.-Phase ein. Wer sich jetzt auf Shootingstar Luke Littler im Team Englands freut, wird leider enttäuscht. Die Teams werden anhand der Order of Merit gebildet. Heißt: Die beiden bestplatzierten Spieler einer jeden Nation sind für den World Cup of Darts qualifiziert. Da Littler noch nicht so lange auf der Tour mit dabei ist, hat er „erst“ 303.500 Pfund eingespielt. Mit James Wade (330.250), Ryan Searle (351.500), Andrew Gilding (354.000), Stephen Bunting (410.000), Joe Cullen (414.250), Chris Dobey (424.750), Ross Smith (426.000), Dave Chisnall (527.000), Rob Cross (595.500), Nathan Aspinall (606.500), Michael Smith (1.031.500) und Luke Humphries (1.492.250) haben sage und schreibe 12 englische Spieler mehr Preisgeld als Littler erspielt.
Dafür ist mit Michael van Gerwen ein 3-facher World Cup of Darts-Sieger wieder mit dabei. Sowohl 2022 als auch 2023 hatte MVG seine Teilnahme an der Team-WM abgesagt. Nun ist er zurück auf der Frankfurter Bühne. Zum 2. Mal in seiner Karriere tritt Van Gerwen mit Danny Noppert als Teamkollege an. Das war 2020 keine allzu erfolgreiche Kombination. Mit Noppert an seiner Seite scheiterte die langjährige Nummer 1 der Welt bereits im Viertelfinale an Deutschland.
Mit der Schweiz und Österreich sind 2 weitere deutschsprachige Nationen am Start. Für Österreich tritt das altbewährte Duo Rowby-John Rodriguez/Mensur Suljovic an, für die Schweiz sind Stefan Bellmont und Bruno Stöckli dabei.
Auslosung für den World Cup of Darts 2024
Gruppe A: Belgien, Singapur, Philippinen
Gruppe B: Nordirland, Südafrika, Schweiz
Gruppe C: Deutschland, Neuseeland, Finnland
Gruppe D: Australien, Japan, Hongkong
Gruppe E: Irland, Litauen, Taipeh
Gruppe F: Österreich, China, Guyana
Gruppe G: Polen, Norwegen, Ungarn
Gruppe H: Tschechien, Bahrain, Island
Gruppe I: Kroatien, Malaysia, Kanada
Gruppe J: Frankreich, Lettland, Dänemark
Gruppe K: Schweden, Spanien, Gibraltar
Gruppe L: USA, Portugal, Italien
Für die K.o.-Runde gesetzte Teams: Schottland, England, Niederlande, Wales