Weltcup-Finale: Hirscher-Entscheidung und letzte offene Fragen
Weltcup-Finale: Hirscher-Entscheidung und letzte offene Fragen

Weltcup-Finale: Hirscher-Entscheidung und letzte offene Fragen

Die Nachrichten über ein mögliches Karriereende von Marcel Hirscher nach dieser Saison dominierten in den letzten Tagen die Nachrichten und sind in Österreich in aller Munde. Dabei stehen vor dem Weltcup-Finale in Andorra auch noch einige ÖSV-Kollegen vor entscheidenden Rennen. Wo ist der Kampf um die kleinen Kristallkugeln noch spannend?

Warten auf die Hirscher-Entscheidung

Keiner quält sich wie Marcel Hirscher. Keiner trainiert so hart, akribisch und ehrgeizig wie das 30-jährige Kraftpaket. So war es in der Vergangenheit. Nur so konnte er in den letzten Jahren immer noch einen draufpacken, wenn es darauf ankam, blieb auch in kniffeligen Situationen geschmeidig und locker zwischen den Stangen. Seine Konkurrenten haben sich zu Unrecht Hoffnungen gemacht, dass dem jungen Vater das geringere Trainingspensum in diesem Winter entscheidende Punkte kostet. Hirscher fand in seiner Familie eine neue Kraftquelle. Nach dieser Saison bringt der Annaberger seine 8. großen Kristallkugel, 2 kleine Kugeln (RTL und Slalom), mindestens 10 Saisonsiege im Weltcup sowie Gold und Silber von der WM mit nach Hause. Fabelwerte, die wohl erst vergleichbar werden, wenn Hirscher nicht mehr auf den Brettern steht. Dieses Szenario könnte schon bald Realität sein und hält die Ski-Nation in Atem. Dazu sein Trainer Michael Pircher: „Marcel muss mit sich selbst und seiner Frau ausmachen, wie es weitergeht, er muss das für sich entscheiden. Ich werde nicht versuchen, ihn zu beeinflussen, das ist nicht meine Aufgabe. Wenn er aufhört, ist es die richtige Entscheidung und genauso, wenn er weiterfährt. Es gibt keine falsche Entscheidung, er muss sie nur für sich selbst finden.“

Zum Abschluss will er nochmal seine Reserven mobilisieren. In seinem „vielleicht“ letzten Rennen ist er in Soldeu selbstverständlich am Sonntag im Slalom der große Favorit – Quote 2.20.  Konkurrent Henk Kristoffersen folgt ihm mit einigen Sicherheitsabstand – Quote 4.50. Soweit nichts Neues.

Schmidhofer, Siebenhofer und Kriechmayr wollen nach ganz oben

Die kleine Kristallkugel in der Damen-Abfahrt gehört auch schon mit Sicherheit dem ÖSV. Nicole Schmidhofer hat vor dem Finale 60 Punkte Vorsprung vor Ramona Siebenhofer. Fährt die Erstgenannte unter die besten 5, ist ihr der Sieg in der Abfahrt nicht mehr zu nehmen. Beide konnten in diesem Winter bisher 2 Rennen gewinnen. Insgeheim schielt aber auch noch Stephanie Venier auf das Podest. Sie liegt nur 8 Punkte hinter der Slowenin Ilka Stuhec. 3 ÖSV-Damen auf dem Podest wären ein großes Ausrufezeichen. Seinen 3. Platz in der Abfahrts-Gesamtwertung will auch Wengen-Sieger Vincent Kriechmayr (Sieg-Quote Abfahrt 13.00) behaupten, doch der gebürtige Linzer hat im Super-G noch ein heißeres Eisen im Feuer. 44 Zähler hinter Dominik Paris braucht Kriechmayr allerdings ziemlich wahrscheinlich einen Sieg und einen Ausrutscher des Italieners, um die Kugel mit heim zu nehmen. Paris leistete sich bisher nur wenige Fehler.

Vincent Kriechmayr, Dominik Paris
Vincent Kriechmayr (links) hat noch kleine Chancen Dominik Paris (rechts) den Gesamtsieg im Super-G streitig zu machen.
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