Vierschanzentournee: Stoch jagt Hannawald-Rekord
Vierschanzentournee: Stoch jagt Hannawald-Rekord

Vierschanzentournee: Stoch jagt Hannawald-Rekord

3 Springen der Vierschanzentournee sind absolviert. Sowohl in Oberstdorf, in Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck hieß der Sieger Kamil Stoch. Der Pole hat die Chance, den Rekord von Sven Hannawald einzustellen und als erst 2. Springer überhaupt alle 4 Springen zu gewinnen. Richard Freitag erlebte bei seinem Sturz am Bergisel eine herbe Enttäuschung. Vielleicht kann jetzt Andreas Wellinger den Rekord-Retter für Hannawald spielen.

Die letzten Tournee-Hoffnungen von Richard Freitag verteilten sich nach seinem Sturz am Donnerstag im Schnee am Bergisel. Nach einem ordentlichen Satz verkanteten sich bei der Landung seine Skier. Beim Sturz trug er glücklicherweise nur eine Hüftprellung davon, die ihn aber trotzdem zur Aufgabe für den Event in Bischofshofen zwingt. Schließlich will Freitag als Weltcup-Führender schnell wieder fit werden. Bis zur Skiflug-WM in Oberstorf und Olympia ist es außerdem nicht mehr lang.

Nach 3 Springen führt Kamil Stoch nahezu uneinholbar nach seinen 3 Siegen im Gesamtranking mit 833,2 Punkten jetzt vor Andreas Wellinger (768,7 Punkte), der sich durch den 3. Platz am Bergisel nach vorne schob und das Aus von Richard Freitag ein wenig vergessen macht. Weiter geht es am Freitag (ab 16:45 Uhr) mit der Qualifikation für das letzte Springen am 6. Januar auf der Paul-Außerleitner-Schanze in Bischofshofen.

Stoch auf Rekordjagd

Vor 16 Jahren stellte Sven Hannawald den bis heute bestehenden Rekord auf. Als erster und bisher einziger Springer gewann er damals alle Springen der Vierschanzentournee. Stoch, der bereits im letzten Jahr den Gesamtsieg einfuhr, ist auf einem guten Weg, das Hannawald-Kunststück zu wiederholen. Die Historie zeigt jedoch eindeutig, der letzte Schritt zum totalen Triumph in Bischofshofen ist kompliziert. 9 Springer gewannen seit 1953 die ersten 3 Springen. Nur Hannawald holte auch auf der Paul-Außerleitner-Schanze den Tagessieg. Zuletzt blieb unter anderem Janne Ahonen (2004/05) und dem Japaner Kazuyoshi Funaki (1997/98) der legendäre Viererpack verwehrt. In Bischofshofen kürte sich Stoch im vorherigen Jahr zum Sieger der Tournee.

Wie nah Kamil Stoch vor dem historischen Sieg steht, zeigt ein Blick auf die Quote. Sowohl bei der Qualifikation als auch für das Springen (Quote 2.00) ist er selbstverständlich der absolute Top-Favorit. Erst mit einigem Abstand folgen für den Wettkampf am Samstag Andreas Wellinger und die Norweger Daniel-Andre Tande und Anders Fannemel (je Quote 11.00). Der Gesamtsieg des Polen ist so gut wie sicher (Quote 1.01).

Der Zwischenstand nach 3 Springen

1.Kamil Stoch (POL) 833,2 Punkte

2. Andreas Wellinger (GER) 768,7 Punkte

3. Junshiro Kobayashi (JPN) 765,7 Punkte

4. Dawid Kubacki (POL) 749,7 Punkte

5. Daniel-Andre Tande (NOR) 749,7 Punkte

Richard Freitag (rechts) verlässt mit Bundestrainer Werner enttäuscht die Schanze in Innsbruck.
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