Am Freitag beginnt mit der Qualifikation in Oberstdorf (bwin Live-Wetten ab 16:30 Uhr) die 66. Vierschanzentournee. Die Chancen, beim vierten und letzten Springen in Bischofshofen am 6. Januar nach 16 langen Jahren wieder einen deutschen Sieger bejubeln zu dürfen, stehen so gut wie lange nicht mehr (deutscher Vierschanzentournee-Sieger Quote 2.70). Mit Richard Freitag und Andreas Wellinger gehen 2 DSV-Adler als heiße Favoriten auf die Schanzen.
So richtig beginnt die Skisprung-Saison eigentlich erst am Samstag. Warum? Weil in Oberstorf knapp 27.000 Fans die Lieblingsschanze der Deutsche in ein Tollhaus verwandeln. 21 Siege feierten die Springer aus der Bundesrepublik und der DDR auf der Schattenbergschanze. Der in diesem Jahr verletzte Severin Freund sorgte hier noch 2015 für den perfekten Auftakt. Ein gutes Omen? Hoffentlich, denn die heimischen Fans lechzen nach dem nächsten Tourneesieger nach Sven Hannawalds historischem und bis heute einzigartigem Vierfachtriumph 2001/02. Eine längere Durststrecke mussten Verband und Fans zuvor noch nie durchmachen.
Apropos Sven Hannawald. Der mittlerweile 43-Jährige sitzt wieder für Eurosport als Kommentator am Mikrofon und wird, wie schon im letzten Jahr, wieder interessante und detaillierte Einblicke in die Welt des Skispringens geben. Immerhin auf einen Tagessieg eines DSV-Adlers legt er sich fest:
„Ich hoffe natürlich, dass es ein Deutscher wird. Aber Siege sind immer so eine Sache. Ich gehe auf jeden Fall davon aus, dass ein Deutscher auf dem Podium landen wird. Deutsche Tagessiege werden wir haben, da lege ich meine Hand für ins Feuer. Bei Freitag kann ich mir nicht vorstellen, dass er über die Feiertage derart nachlässt, dass er keine Chance mehr hat. Alle anderen werden auftauen und es wird eine spannende Tournee. Ich würde mich sehr freuen, wenn es am Ende ein Deutscher wird. Wer am Ende die Tournee gewinnen wird, weiß keiner. Sie schreibt am Ende immer andere Geschichten als die Experten und Fachleute im Vorfeld meinen.“
Österreich und Deutschland die Rekordsieger
Die Chancen, dass es in diesem Jahr also wieder einen Sieger aus dem deutschsprachigen Raum gibt stehen insgesamt noch besser. Ohnehin sind Österreich und Deutschland, zusammen mit Finnland, in der Nationenwertung die Rekordsieger der Tour (16 Mal). Während die Skandinavier momentan mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen haben, kommen bei unseren Nachbarn und im DSV etliche Jung-Adler nach oben. (Aus welcher Nation kommt der Sieger? Deutschland – Quote 2.70; Österreich – Quote 3.90).
Was sagt der Weltcup-Stand aus?
Richard Freitag gewann 3 von 7 Springen und ist mit 550 Punkten Erster im Weltcup. Hinter ihm führt Andreas Wellinger (390 Punkte) das Feld der Verfolger an. Er gewann bisher ein Springen und sorgte im russischen Nischni Tagil für einen deutschen Doppelsieg. Die übrigen 3 Springen gewannen mit Junshiro Kobayashi (Wisla), Jernej Damjan (Kuusamo) und Anders Fannemel (Engelberg) keine Springer aus der Favoritengruppe.
In dieser haben sich die üblichen Verdächtigen Stefan Kraft (Sieger 2014/15) und Vorjahressieger Kamil Stoch in Position gebracht. Mit ihren bisher je 3 Podestplätzen sind sie für die Buchmacher die ärgsten Kontrahenten auf den Gesamtsieg. Bei Beiden darf man die Siegerfahrung und bei Kraft natürlich den Heimvorteil nicht unterschätzen. Der Pole Stoch wird auch wieder viele Fans aus seiner Heimat mobilisieren.
Gute Vorzeichen
Die Bergisel-Schanze in Innsbruck ist traditionell eher nicht die Lieblingsschanze von Wellinger und Co. Sven Hannawald (2002) und Richard Freitag (2015) waren die letzten, die dort aus deutscher Sicht zuletzt den längsten Satz hinlegten. Gerade für Freitag kann das nochmal zusätzliches Selbstvertrauen geben. Auch Andreas Wellinger dürfte ein ähnliches Erlebnis noch sehr in Erinnerung haben. Im letzten Jahr legte er mit 144,5 Metern einen neuen Schanzenrekord in Bischofshofen auf den Hang – leider nur in der Qualifikation. Eine ähnliche Weite würde in diesem Jahr wohl ziemlich sicher zum Sieg reichen.
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