Johannes Thingnes Bø: Der Dominator der nicht ganz oben steht
Johannes Thingnes Bø: Der Dominator der nicht ganz oben steht

Johannes Thingnes Bø: Der Dominator der nicht ganz oben steht

Nicht nur im Fußballführt die Ausbreitung des Coronavirus zu Absagen oder Geisterspielen. Auch beim Biathlon-Weltcup in Nove Mesto müssen die Athleten vor leerer Kulisse in die Loipe gehen. Insbesondere einer zeigte sich trotz außergewöhnlicher Atmosphäre in bestechender Form: Johannes Thingnes Bø. Dabei sorgt der 26-Jährige nicht nur im Heimatland Norwegen für Furore. Generell dominiert der Olympiasieger die Konkurrenz nach Belieben. Dennoch steht aktuell im Weltcup ein anderer Biathlet ganz oben in der Rangliste.

Auch bei der Weltcup-Station in Nove Mesto zeigt sich Johannes Thingnes Bø in Top-Form. Wie auch schon in Hochfilzen Mitte Dezember sicherte sich der 10-fache Weltmeister an diesem Wochenende 3 Medaillen. Während er am Samstag mit der 4 x 7,5 Kilometer-Staffel als erstes die Ziellinie überschritt, feierte er am Freitag und Sonntag 2 Einzel-Titel. Dabei stach er erneut durch seine besondere Laufleistung heraus, während seine Performance am Schießstand eher im oberen Mittelfeld anzusiedeln war. Mit 3 Fehlern war er neben seinem Bruder Tarjei der einzige Athlet aus den Top 10, der sich diese Anzahl an Patzern leistete. Dennoch lief er beim Massenstart mit 15 Sekunden Vorsprung ins Ziel – eine wahrlich beeindruckende Leistung. Doch wer sich einen Blick auf den Stand im Gesamt-Weltcup erlaubt, der reibt sich verwundert die Augen. Nicht der Norweger sondern ein Franzose führt das Feld von vorne an.

Fourcade als ärgster Konkurrent

Martin Fourcade feierte in dieser Saison 3 Einzel-Erfolge weniger als Bø, doch hat mehr Punkte auf dem Konto. Doch wie kann es sein, dass Bø als deutlich erfolgreicher Biathlet hinter dem 31-Jährigen steht?

Der Grund dafür ist für viele, bei denen der Sport an erster Stelle steht, unverständlich, macht den Skandinavier aber umso sympathischer. Der Norweger legte Ende des Jahres eine Baby-Pause ein und verzichtete auf mehrere Teilnahmen. Genau diese Phase nutze Fourcade, um seine Erfolge im Weltcup zu feiern. Sowohl in Oberhof als auch in Ruhpolding sicherte er sich alle 4 Einzel-Titel – eine 100% Quote in Abwesenheit des Norwegers.

In Anwesenheit sieht diese Bilanz allerdings mager aus. Platz 6 im Schnitt sind nicht die Anspüche eines Weltmeisters. Bei noch 5 ausstehenden Rennen scheint es daher nicht unwahrscheinlich, dass er die Führung im Weltcup noch abgeben muss. Inbesondere im heimischen Norwegen wird Bø die Unterstützung der Fans sicher sein. Ein Faktor auf den er auch in der Vergangenheit immer setzen konnte. Im letzten Jahr sicherte er sich in Oslo in allen 3 Disziplinen die Titel. Kann er diesen Triumph auch in dieser Saison wiederholen, scheint dem 2. Gesamt-Weltcupsieg seiner Karriere nichts mehr im Wege zu stehen.

Steht aktuell im Weltcup an der Spitze – Martin Fourcade
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