An diesem Wochenende ist es wieder soweit: Zum 84. Mal kommt es auf der Streif zum berühmten Hahnenkammrennen. Nach der spannenden Lauberhorn-Abfahrt in Wengen am letzten Wochenende blickt die Ski-Alpin-Welt jetzt gespannt auf die Wettkämpfe in Kitzbühel. Großer Wehrmutstropfen: Mit Aleksander Aamodt Kilde verpasst ein Favorit verletzungsbedingt die Rennen. Wie bereits im Vorjahr gibt es auch 2024 bereits am Freitag eine Abfahrt, genau wie am Samstag. Der Slalom am Ganslernhang am Sonntag rundet das Programm ab.
Das Rennen auf der legendären Streif in Kitzbühel ist das absolute Highlight in jeder Ski-Alpin-Saison. Es ist die anspruchsvollste, schwierigste und gefährlichste Abfahrt der Welt. In regelmäßigen Abständen kommt es zu Stürzen, die in nicht wenigen Fällen schwerwiegende Verletzungen zur Folge haben. Mausefalle, Hausbergkante, Traverse – Begriffe, die die Herzen der Skifans höher schlagen lassen und den Puls der Fahrer zum Anschlag bringen. In Kitzbühel ist jeder ein Sieger, der heile den Berg hinunter kommt.
Nach den Corona-Beschränkungen 2021 und 2022 ist, wie bereits im Vorjahr, alles wieder wie gehabt. 85000 Ski-Fans werden an diesem Wochenende erwartet. Auch viele Promis werden sich in diesem Jahr wieder beim Hahnenkammrennen blicken lassen. In Kitzbühel pflegen die Leute zu sagen: Wenn der Skiweltcup in der Gamsstadt logiert, zieht die 5. Jahreszeit ins Land. Glitzer, Glamour und Stars am Rand der Piste sorgen für ein einzigartiges Ski-Spektakel. Aber natürlich steht der Sport im Fokus.
Programm, Wissenswertes und Favoriten beim Hahnenkammrennen 2024
Am Freitag und Samstag – jeweils 11:30 Uhr – stehen die Abfahrtsrennen auf der Streif an. Genau wie 2024 gibt es hochoffiziell schon am Freitag eine Abfahrt, nicht mehr wie früher einen Super-G oder eine andernorts ausgefallene und damit nachgeholte Abfahrt. Die Fahrer müssen sich also 2 Mal der Mausefalle, dem Steilhang, dem Brückenschuss, dem Geschöss, der alten Schneise, dem Seidhalmsprung, dem Lärchenschuss und dem Hausberg stellen, bevor der Zielsprung ansteht. Pünktlich für das Hahnenkammrennen fiel am Mittwochmorgen Neuschnee. Weitere Niederschläge sind für das Wochenende angekündigt. Das macht die Aufgabe für die Fahrer nicht einfacher. Aber: Laut Organisation sind die Streif und der Ganslernhang bestens präpariert.
Kitzbühl schüttet in diesem Jahr ein Preisreisgeld von insgesamt 1 Mio. € aus. Die Abfahrten und der Slalom sind mit jeweils 333.500 € dotiert. Die Sieger der 3 Rennen erhalten jeweils 100.000 €, für Rang 2 gibt es 50.000 €, für den 3. Rang 25.000 €. Geld gibt es bis Rang 30.
Als großer Favorit gilt im Vorfeld Marco Odermatt (Quote 2.70). Der Schweizer gewann zuletzt beide Abfahrten beim Lauberhornrennen am vergangenen Wochenende und wurde zuvor 2. in Bormio und 3. in Gröden. Im letzten Jahr tat er sich in Kitzbühl allerdings sehr schwer. In der ersten Abfahrt vermied er nur mit viel Geschick und Glück einen Sturz und kam am Ende nur auf Platz 54, die 2. Abfahrt ließ er sicherheitshalber gleich aus.
Nach dem Ausfall von Vorjahressieger Aleksander Aamodt Skilde, der in Wengen schwer stürzte und in dieser Saison verletzungsbedingt nicht mehr fahren wird, gilt Cyprien Sarrazin (Quote 3.25) als härester Konkurrent von Odermatt. Die Hoffnungen der einheimischen Fans ruhen auf Vincent Kriechmayr (Quote 5.00), der 2023 bereits die Zusatzabfahrt gewann.
Nach dem bisherigen Saisonverlauf sind von den deutschen Abfahrern keine Wunderdinge zu erwarten. Ein 9. Rang von Romed Baumann Mitte Dezember in Gröden – mehr haben die noch vor 2 Jahren so starken deutschen Schnellfahrer in diesem Winter bislang nicht zustande gebracht. Thomas Dreßen, der das Hahnenkammrennen 2018 gewann, bekommt von den Bookies lediglich Quote 501.00 eingeräumt. Bereits in Wengen hatt er mit seinem Knie zu kämpfen. Auch Andreas Sander (Quote 151.00) und Romed Baumann (Quote 251.00) werden ziemlich weit hinten eingestuft. Im Slalom dagegen ist Linus Straßer (Quote 13.00) ein Anwärter auf das Podest. Favorit beim Durchfahren der Stangen ist der Österreicher Manuel Feller.