Am Wochenende richten sich nicht nur die Augen der Wintersportfans nach Kitzbühel. Auch viele Prominente sonnen sich im Scheinwerferlicht des wichtigsten Weltcup-Skirennens diesen Winter, dem Hahnenkamm-Rennen. Von Freitag bis Sonntag wird das ansonsten beschauliche 8.000-Einwohner-Städtchen zum Mekka des alpinen Schneesports, wenn in Super G, Abfahrt und Slalom die waghalsigsten Abfahrer zu Legenden werden. Wir geben einen Überblick.
Los geht es am Freitag (ab 11:30 Uhr) mit dem Super-G. Und hier stehen die Chancen auf einen deutschen Podestplatz gar nicht mal so schlecht. Kjetil Jansrud (Norwegen), Vincent Kriechmayr (Österreich) und Josef Ferstl (Deutschland) heißen die Gewinner der 3 bisherigen Weltcup-Super-G in diesem Winter. Bevor es auf die olympische Piste in Pyeongchang geht, wird hier das letzte Mal in der Kombination gefahren. Selbstverständlich sind die Österreicher extrem stark. Sie holten von 9 möglichen Podestplätzen ganze 6. Der Traunsteiner Josef Ferstl liegt in der Super G-Gesamtwertung auf Platz 4 und könnte der erste Deutsche überhaupt sein, der die Kombination in Kitzbühel gewinnt.
Entschärfte Abfahrt
Schlagzeilen macht die legendäre Streif-Abfahrt am Samstag (ab 11:30 Uhr) schon vor der Austragung. Aufgrund massiver Kritik der Fahrer wurden die Sprünge entschärft und kritische Stellen mit Farbe markiert. Der Schweizer Weltmeister Beat Feuz nannte die Strecke zuvor „eine Katastrophe. Die Piste ist für mich in keinem Zustand, wie man ein Rennen fahren darf.“ Nach den tödlichen Stürzen von Nachwuchs-Talent Max Burkhart und dem Franzosen David Poisson in diesem Winter braucht es wahrlich keine neuerlichen Hiobsbotschaften. Erfahrung spielt eine große Rolle auf der „Streif“. Das ist mitunter auch ein Grund, warum mit Dominik Paris (Sieger 2013 und 2017) und Peter Fill (2016) aus Italien, dem Norweger Kjetil Jansrud (2015) und Lokalmatador Hannes Reichelt (2014) gleich 4 ehemalige Sieger bei den Wetten und Quoten auf den Sieger ganz weit vorne liegen. Beat Feuz ist mit Aksel Lund Svindal hingegen der Top-Favorit (beide Quote 3.50), allerdings konnten beide hier noch nie gewinnen.
Alles Hirscher oder was?
Den Abschluss bildet am Sonntag (ab 10:30 Uhr) der Slalom auf dem Ganslernhang. Der DSV muss hier in diesem Jahr ausnahmsweise ohne wirkliche Hoffnungen auch vordere Plätze auskommen. Kreuzbandpatient Felix Neureuther gewann hier 2009 und 2014. Fritz Dopfer kämpft sich nach seiner Verletzung wieder an seine alte Form. Allenfalls Linus Strasser könnte für eine positive Überraschung sorgen, aber vermutlich führt auch hier kein Weg am einheimischen Dominator Marcel Hirscher vorbei – Quote 1.80.