Fenninger: Manager-Trennung mit Beigeschmack
Fenninger: Manager-Trennung mit Beigeschmack

Fenninger: Manager-Trennung mit Beigeschmack

Nach einer monatelangen Posse hat die 2-fache Siegerin des Gesamt-Weltcups einen Schlussstrich gezogen. Anna Fenninger und Klaus Kärcher gehen ab jetzt getrennte Wege. Der ÖSV jubelt – er hatte mit dem Manager der Ski-Queen schon länger ein Problem.

Skisport ist in Österreich (fast) wichtiger als alles andere. Das erklärt, warum eine eigentlich nicht sooo bedeutende Sache derart hohe Wellen in den Medien der Alpenrepublik schlägt. Begonnen hat der Konflikt zwischen Fenninger, ihrem Manager Klaus Kärcher und dem Ski-Verband (ÖSV) schon vor einiger Zeit. Wir klären auf.

– Fenninger arbeitete seit drei Jahren mit dem Schwaben Klaus Kärcher (managte u.a. auch Anni Friesinger) zusammen. In dieser Zeit feierte sie ihre größten Erfolge. Auf der Piste – und finanziell durch lukrative Vermarktung.

– Dem ÖSV war Kärcher allerdings schon längere Zeit ein Dorn im Auge. Von Präsident Peter Schröcksnadel wird der Verband mit eiserner Hand geführt. Wer nicht auf Linie agiert, gerät ins Abseits. Bei einem Topstar wie Fenninger, die neben Marcel Hirscher das größte Aushängeschild der Alpinen ist, will sich der Verband erst recht nicht dreinreden lassen. Also übte er Druck auf Fenninger aus, um sie dazu zu bewegen, sich von Kärcher zu trennen.

– Im Mai 2015 ging der Ski-Star mit dem Verband auf Konfrontationskurs. Zitat: „Ich will nun ausdrücklich klarstellen, dass das vom Verband mit der nunmehr auch sportlichen Druckausübung verfolgte Ziel mit Sicherheit nicht zu erreichen ist. Bevor ich diesem Wunsch entspreche, werde ich meine aktive Karriere beim ÖSV mit sofortiger Wirkung beenden.“ Auch ein Nationenwechsel wurde in der Öffentlichkeit diskutiert. Alarmstufe Rot!

– Im Juni kam es zum Friedensgipfel mit ÖSV-Sportdirektor Hans Pum und anderen Funktionären. „Bestehende Missverständnisse und Kommunikationsprobleme konnten erfolgreich aus der Welt geschafft werden.“ Alles wieder gut. So sollte es zumindest vermittelt werden.

– Doch nur wenige Tage später der nächste Hammer. Fenninger war das Gesicht einer Werbekampagne von Mercedes, obwohl der ÖSV einen Werbe-Deal mit Audi am Laufen hat. Da platzte Präsident Schröcksnadel der Kragen. Er war zuvor beim Friedensgipfel nicht dabei gewesen. Aber „jetzt mische ich mich ein“, so der Verbands-Boss damals. Er stellte Fenninger die Rute ins Fenster und drohte mit Verbandsausschluss. „Dann steht sie zwei Jahre!“

– Es folgte ein weiteres Gespräch, an dessen Ende der ÖSV verkündete, Fenninger würde alle Regeln akzeptieren – und ab nun nicht mehr mit Kärcher zusammenarbeiten. Der Manager des Ski-Stars widersprach dieser Äußerung allerdings.

– Und am Montag folgte der (vorläufige?) Schlussstrich. Fenninger trennte sich von der Agentur Vitesse Kärcher – was sie im Mai noch fest ausgeschlossen hatte. Über einen neuen Manager wird wild spekuliert. Ein heißer Anwärter, man höre und staune: ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel …

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