Am heutigen Montag beginnt mit der Qualifikation in Düsseldorf die Tischtennis-WM 2017. Zum insgesamt 7. Mal ist Deutschland damit Ausrichter einer Weltmeisterschaft in der Rückschlagsportart mit dem kleinsten Ball. Vor allem die deutschen Spitzenspieler sind dabei nicht vom Losglück verfolgt. Ihre Hoffnungen könnten wie so oft an der Klasse der chinesischen Topspieler zerbrechen.
Die Ausrichter in der nordrheinwestfälischen Landeshauptstadt deklarieren die 8-tägige Veranstaltung (29. Mai – 05. Juni 2017) als „größte Hallensportveranstaltung der Welt“. Eigens dafür werden die Hallen der Messe Düsseldorf zu einer Tischtennis-Arena umfunktioniert, um die 610 Athleten aus mehr als 100 Ländern sportlich zu beherbergen. Bis zu 55.000 Zuschauer werden bis zum 5. Juni in der Rheinmetropole erwartet, wenn höchstwahrscheinlich das Groß der Medaillen wieder an die traditionell erfolgreichen Chinesen geht.
Doch auch die Deutschen haben sich Medaillen-Ziele gesetzt. Erfüllen sollen oder können die vor allem die Spitzenspieler Dimitry Ovtcharov und Timo Boll bei den Herren und Petrissa Solja bei den Damen. Doch vor allem die Virtuosen aus dem Reich der Mitte könnten diesen Hoffnungen ein schnelles Ende bereiten.
Deutsche Top-Spieler mit Lospech
Ausgerechnet bei der Auslosung in der Arena von Fortuna Düsseldorf war die Glücksgöttin den deutschen Top-Spielern nicht Hold. Alle müssen sich im Turnierverlauf auf extrem schwere Matches gegen Top-Akteure aus China einstellen. Dem Weltranglistenfünften Dimitrj Ovtcharov droht bei normalem Turnierverlauf im Viertelfinale ein Duell mit dem Weltranglistenzweiten Fan Zhendong. Deutschlands Nummer 1 bei den Frauen, Petrissa Solja, könnte bereits im Achtelfinale auf die Nummer 1 der Welt, Liu Shiwen, treffen. Timo Boll kommentierte sein Tableau mit einem gequälten Lachen wie folgt: „Ich bin wirklich kein Glücksritter. Ich kann nur versuchen, das Beste daraus zu machen.“
Im Doppel tritt der WM-Dritte von 2011, wie vor 2 Jahren in Suzhou (China), mit dem amtierenden Einzel- und Mannschaftsweltmeister Ma Long an. Doch schon früh könnte für beide Legenden das Aus kommen. Höchstwahrscheinlich warten im Achtelfinale die wesentlich besser eingespielte Weltklasse-Kombination Xu Xin/Fan Zhendong. Schon 2015 mussten beide gegen den späteren Titelträger die Segel streichen. Auch im Einzel sieht es für den 36-jährigen Boll nicht besser aus. Auch dort könnte im Kampf um einen ersehnten Podestplatz ein fast unbezwingbarer Kontrahent auf Boll warten. Der letzte Nicht-Chinese mit einem WM-Titel im Einzel bei den Herren war 2003 der Österreicher Werner Schlager.
Der deutsche Präsident des Weltverbands ITTF, Thomas Weikert, hat eine einfache Erklärung für die Dominanz: „Sie sind einfach die besten. Es ist dort Volkssport, die Anzahl der Trainer ist höher, die Quantität des Trainings ist höher und die finanziellen Mittel sind riesig.“
Auch bwin begleitet die Tischtennis-WM mit seinem Wettangebot in vollem Umfang. Auf nahezu jedes Spiel kann live gewettet werden.