Was waren das für 2 Matches von Angelique Kerber bei den WTA Finals in Singapur? Gegen die Japanerin Naomi Osaka hat die Nummer 3 der Welt den Kopf aus der Schlinge gezogen und sich ein echtes Endspiel um das Halbfinale erarbeitet. Trumpft sie dort gegen ihre Angstgegnerin Sloane Stephens am Freitag (ab 13:30 Uhr) erneut so auf, ist alles möglich.
Angelique Kerber läuft langsam heiß in Singapur. An und für sich nicht allzu schwer in den Stadtstaat, in dem über das Jahr eine Durchschnittstemperatur von 27° herrscht. Durch die Auftaktniederlage gegen die Holländerin Kiki Bertens (6:1, 3:6, 4:6) unter Druck geraten, ließ die Kielerin im 2. Match alles auf dem Platz. Kämpferisch überzeugend, läuferisch wie meist immer stark und in dieses Mal auch in den brenzligen Situationen mit voller Überzeugung und Nervenstärke in ihrem Spiel. Und genauso will sie jetzt auch gegen Sloane Stephens auftreten. Gegen die US-Amerikanerin hat sie allerdings die schlechteste Bilanz aller Teilnehmerinnen an den Finals (1:4). Das einzige Match dieses Jahr gegen die US Open-Siegerin von 2017 ging, wie auch die 4 Vergleiche zuvor, deutlich an Stephens.
Ein Sieg macht alles einfacher
Dabei ist die Ausgangslage für die Wimbledonsiegerin Kerber für den weiteren Turnierverlauf einfach wie kompliziert. Mit einem 2-Satz-Sieg gegen Stephens (Quote 2.95) ist sie sicher weiter. Eine Niederlage mit dem gleichen Ergebnis (Quote 3.10) katapultiert sie aus dem Turnier. Schwierig wird es, wenn sie auch zum 3. Mal über 3 Sätze gehen muss. Ein Sieg erhöht natürlich die Wahrscheinlichkeit enorm, dass sie nach 2016 wieder unter die besten 4 kommt. Doch selbst bei einer Niederlage in 3 Durchgängen (Quote 4.33) könnte sie noch hoffen. Dafür müsste im Match zuvor (ab 10:00 Uhr) Osaka (Quote 1.67) gegen Bertens (Quote 2.15) in 3 Sätzen gewinnen. Zwischen Kerber, der Japanerin und der Niederländerin würden dann die gewonnenen Spiele/Games entscheiden.
Was die WTA Finals bisher gezeigt haben: Es gibt keine Favoritin. Jede kann jede schlagen. 7 von bisher 10 Matches gingen über 3 Sätze. In der Roten Gruppe setzten sich Karolina Pliskova und Elina Svitolina durch. Mit einer von beiden würde es Kerber im Erfolgsfall zu tun bekommen. Verstecken muss sie sich vor keiner. Doch bevor sie daran einen Gedanken verschwendet, steht ihr am Freitag noch eine große Aufgabe bevor (Alle Wetten zu den WTA-Finals).
In Grafs Fußstapfen?
Die Erfolge im Jahr 2018 spülten üppige Preisgelder in Kerbers Kassen. Knapp 5,4 Mio. $ waren es bisher. Insgesamt kommt die gebürtige Kielerin auf ein Karriere-Preisgeld von 26,8 Mio. $. In Singapur könnten bei optimalem Verlauf maximal nochmal 2,3 Mio $ hinzukommen. Zudem wäre ein Triumph in Singapur ein Erfolg für die Geschichtsbücher. Die letzte Deutsche, die diesen Titel gewann, war Steffi Graf (1996) vor 22 Jahren. Nach Graf und Sylvia Hanika wäre Kerber die 3. Deutsche, die die WTA Finals gewinnt. (Alle Wetten zu den WTA-Finals)