Die US-Amerikanerin Venus Williams und die Spanierin Garbine Muguruza bestreiten am Samstag (ab 15:00 Uhr) das Finale auf dem heiligen Rasen von Wimbledon. Ganz besonders Williams kann 17 Jahre nach ihrem ersten Triumph mehrere Bestmarken setzen.
Mit 37 Jahren kann Venus Williams zur ältesten Siegerin bei einem Grand Slam-Turnier in der Open-Ära (seit 1968) avancieren. 5 Mal hat sie in London bereits triumphiert. Der letzte Erfolg liegt allerdings schon 9 Jahre zurück. Als die Amerikanerin im Jahr 2000 erstmal die Siegerschüssel in die Höhe reckte, war ihre heutige Gegnerin 6 Jahre jung. Bei keiner Siegerin seit 1884 lagen zwischen ihrem ersten und letzten Triumph an der Church Road 17 (!) bzw. 9 (!) Jahre. Muguruza kann sich hingegen als 2. Spanierin überhaupt die Rasen-Krone in Wimbledon aufsetzen. Ausgerechnet ihre Trainerin, Conchita Martinez, holte 1994 (im Finale gegen Martina Navratilova) den einzigen Titel für Spanien.
Head-to-Head spricht für Williams
Im direkten Vergleich führt Williams mit 3:1. Auf den ersten Blick lässt sich daraus nicht besonders viel ableiten. Ein Duell auf Rasen gab es bisher nicht. Wichtig für Muguruza: Sie besiegte ihre Kontrahentin erst im Mai (auf Asche in Rom) das erste Mal überhaupt. Für den Glauben, Williams wirklich schlagen zu können, ist das mit Sicherheit nicht abträglich.
Reine Familiensache
Die Spanierin kann nicht genug vom Williams-Clan bekommen. 2015 unterlag sie an gleicher Stelle Serena im Endspiel. Im vergangenen Jahr revanchierte sie sich erfolgreich im Finale der French Open. Jetzt kommt es zum 3. Final-Aufeinandertreffen mit einer der Schwestern aus Kalifornien. Holt sie im 3. Grand Slam-Finale gegen eine der beiden ihren 2. Titel?
Prognose
Beide wollen den Sieg unbedingt. Die Ehrfurcht von vor 2 Jahren dürfte Muguruza nun endgültig abgelegt haben. Auf dem Weg ins Finale hatte Venus allerdings das wesentlich kompliziertere Programm gegen formstarke Spielerinnen (u.a. Konta, Ostapenko und Konjuh). Die Spanierin wurde lediglich von einer weit von ihrer Top-Form entfernten Angie Kerber auf eine harte Probe gestellt. Die Erfahrung und der Weg ins Endspiel sprechen für Williams. Nicht zuletzt dürfte sich auch die Mehrzahl der Zuschauer auf die Seite der Amerikanerin schlagen. Denn insgesamt 14 Endspielteilnahmen (davon 6 im Doppel) haben auch bei den Fans eindeutige Sympathien hinterlassen. Unser Tipp: Wie in ihren Finals von 2000, 2007 und 2008 triumphiert Williams in 2 Sätzen – Quote 3.25.