Am vergangenen Sonntag setzte Novak Djokovic zur Demonstration seiner Klasse an. In einem einseitigen Endspiel deklassierte er seinen Dauerrivalen Rafael Nadal eindrucksvoll – 6:3, 6:2, 6:3! Mit dem Triumph von Melbourne stößt der Djoker, speziell in Australien, in neue Sphären vor. Sein Limit ist derzeit nicht absehbar. Es ist gut möglich, dass er in den nächsten Jahren in einigen Kategorien Platz 1 erklimmt. Ein Überblick.
– Ein echter Grand-Slam ist 2019 möglich – wenn Djokovic in Paris, Wimbledon und bei den US Open triumphiert. Um wie 2015/16 hintereinander in Wimbledon, New York, Melbourne und Paris zu gewinnen, fehlt ihm nur noch der Sieg bei Roland Garros.
– Mit 10.955 Punkten führt der Serbe die Weltrangliste vor Rafael Nadal an. Der Spanier kommt auf 8.320 Zähler. Aufgrund der Tatsache, dass Djokovic bis zur Rasensaison wenig und Nadal ziemlich viele Punkte zu verteidigen hat, wird ihn kurz- bis mittelfristig niemand von der Spitze verdrängen
– Mit 82,8 % hat Djokovic die dritthöchste Siegquote im Herren-Tennis, hinter Björn Borg (83,1%) und Rafael Nadal (82,9%). Der Schwede und die Spanier sind allerdings absolut in Reichweite
– Kein Spieler hat bislang mehr Preisgeld verdient als der 31-Jährige. Nach den Australian Open stieg der Betrag auf unfassbare 128 $ Mio.!
– Bei den gewonnenen Grand-Slam-Titeln liegt Novak Djokovic auf Rang 3 mit 15 Triumphen. Der Bestwert von Roger Federer (20) ist durchaus drin.
– Was die meisten Einzel-Titel bei den Herren betrifft, dürfte Platz 1 allerdings nur schwer zu erreichen sein. Derzeit trennen Djokovic (73 Titel, Platz 6) noch ganze 36 Triumphe (!) von Spitzenreiter Jimmy Connors (109).
– 234 Wochen stand der Serbe bisher auf Platz 1 in der Weltrangliste, was in der „Ewigen Liste“ Rang 5 bedeutet. Platz 1 (Roger Federer, 310 Wochen) scheint weit entfernt, doch wenn Djokovic seine Form hält und von Verletzungen verschont bleibt, ist auch diese Bestmarke im Bereich des Möglichen.
Der perfekte Tennisspieler
Dass es derzeit keinen besseren Tennisspieler als ihn gibt, hat Novak Djokovic zu einem gewissen Teil auch der Rückkehr zu seinem alten Trainer Marian Vajda zu verdanken, der ihn schon von 2006 bis 2017 coachte und seinen Schützling seit April 2018 wieder zu alter Stärke geführt hat. Schritt für Schritt perfektionierte der Djoker nach Verletzungen und Formkrise sein Spiel und bringt mit seiner Präzision die Gegner reihenweise zur Verzweiflung. Seine Beinarbeit ist beispielgebend, sein Return der beste im Tennis-Zirkus und selbst in eher schwachen Bereichen wie dem Spiel am Netz unterlaufen Djokovic kaum Fehler. Was ihm jetzt zu seinem ganz persönlichen Glück noch fehlt? Alle 4 Major-Siege in einem Jahr (Alle Wetten zu den French Open, Wimbledon und den US Open).