Boxen gegen die Mixed-Martial-Arts-Events der UFC – der weltweite Fight um die Gunst der Zuschauer hat sich in den letzten Jahren massiv verschärft. Ganz klar: Die Achteck-Kämpfer sind auf der Überholspur. Das belegen auch die knallharten Zahlen der US-amerikanischen Pay-per-View-Sender.
Geht es um das Interesse der amerikanischen Pay-per-View-Zuschauer, so war das Boxen vor 18 Monaten am Höhepunkt: 4,6 Millionen Kampfsport-Fans lösten da ihr TV-Ticket für den Fight Floyd Mayweather Jr – Manny Pacquiao. Ein Mega-Erfolg, der so schnell nicht zu wiederholen sein dürfte.
Denn: Dem Boxen gehen die Stars aus, besonders auf dem so wichtigen US-Markt. Die Zeiten der Tysons und Holyfields sind längst vorbei und auch Nachfolger wie De La Hoya und Mayweather sind bereits im Ruhestand. Bleibt Pacquiao, aber der umstrittene Philippiner zählt inzwischen auch schon 37 Lenze.
Während der Traditionssport Boxen so langsam dahinsiecht, blüht die Ultimate Fighting Championship (UFC) – der moderne Mixed-Martial-Arts-Kampf im achteckigen Käfig – auf. Waren vor 15 Jahren nur durchschnittlich 50.000 Fans bereit, für die TV-Übertragung eines UFC-Fight Geld zu bezahlen, gab es allein in den letzten 12 Monaten 5 Events mit jeweils 1 Million oder mehr Zusehern.

Die Speerspitze des UFC-Booms heißt Conor McGregor. Der exzentrische MMA-Kämpfer aus Irland wird am 12. November bei der UFC 205 nicht nur Eddie Alvarez ins Visier nehmen (Siegquote McGregor 1.57) – sondern auch sein 4. siebenstelliges Pay-per-View-Ergebnis in Serie. Aber McGregor führt die Kampfsport-Revolution nicht alleine an. Auch Ronda Rousey und Miesha Tate gehören längst zum Million-Klub.
Die Tatsache, dass die UFC mehr Zugpferde hervorbringt, bereitet den Boxsport-Verantwortlichen zunehmend Sorgen. Denn den traditionellen Faustkämpfern fehlt schlicht und ergreifend Nachwuchs, der das Publikum begeistern kann.
Unsere Infografik macht anhand der Zahlen US-amerikanischer Pay-per-View-Sender deutlich, wie sich die Kampfsport-Landschaft in den vergangenen 15 Jahren verändert hat. Jetzt ist es an Fightern wie McGregor zu beweisen, dass man im Käfig genauso viel Geld – oder sogar mehr – verdienen kann, wie im klassischen Boxring. Klar ist: Setzt sich die Entwicklung im hier aufgezeigten Maße fort, wird sich das Boxen damit anfreunden müssen, medial und somit auch finanziell zukünftig nur noch die 2. Geige zu spielen.