Skifliegen: Der Ski-Weltcup hält in Tauplitz
Skifliegen: Der Ski-Weltcup hält in Tauplitz

Skifliegen: Der Ski-Weltcup hält in Tauplitz

Im Rahmen des Ski-Weltcups machen die Athleten in Tauplitz Halt. Die Kulm ist die erste von 3 Stationen, die zur Skiflug-Wertung zählen. Bereits am Freitag startet die Qualifikation, am Samstag und Sonntag geht der Einzel-Wettkampf im Skifliegen über die Bühne. Doch wer geht als Favorit in die Luft?

Nach einem Jahr Pause springen die Athleten nun wieder in Tauplitz. Vor etwa 20.000 Zuschauern startet die Flugshow ab 13:00 Uhr. Mit zu erwartenden Weiten von über 200 Metern ist das Springen von der Flugschanze kein Alltagsgeschäft. Fehlende Trainingsmöglichkeiten erlauben es den Athleten nicht, sich auf die Extremsituation vorzubereiten, sodass nah am Rande der körperlichen Belastungsgrenze gesprungen wird – ein großer Unterschied zum Skispringen. Denn dieses wird oft mit dem Skifliegen gleichgesetzt. Doch auch wenn die Unterschiede marginal sind, haben diese große Auswirkungen. Die Sprünge beim Skifliegen werden auf den, wie oben bereits genannten, Skiflugschanzen absolviert, die eine deutlich größere Weite erlauben. Von diesen existieren auf der Welt zurzeit lediglich 4 Stück. Die bekannteste ist der Vikersundbakken in Norwegen mit einer Schanzengröße von 240 Metern. Ein Österreicher stellte dort den Weltrekord auf. Stefan Kraft setzte im März 2017 bei 253,5 Metern den Telemark.

Der 26-Jährige gilt auch auf der Kulm als Favorit. Durch seine Siege in Russland und Japan und inbesondere die Konstanz im gesamten Weltcup, steht er zurecht auf Platz 1 der Rangliste. Auch wenn es in den vergangenen 2 Jahren nicht für einen Sieg auf der Flugschanze reichte, gilt der Österreicher als Top-Anwärter auf den Sieg. Quote 3.50.

Fliegender Japaner

In der Saison 2018/19 war Ryoyu Kobayashi (Quote 5.00) nicht zu stoppen. Der Japaner gewann nicht nur alle 4 Einzelspringen der Vierschanzentournee, sondern sicherte sich auch als erster Nicht-Europäer den Sieg im Gesamtweltcup. Zugleich stellte er den Rekord für die meisten Weltcup-Siege in Serie auf (6). Doch in diesem Jahr ist der WM-Dritte nicht in ähnlich guter Verfassung und steht hinter Karl Geiger und Dawid Kubacki lediglich auf dem 4. Rang des Gesamt-Weltcups. Dennoch ist dem kleinen Japaner immer ein weiter Sprung zuzutrauen. In seiner Rekordsaison siegte er auf den Flugschanzen in Oberstdorf und Planica. In Slowenien stellte er mit seinem Sprung gleichzeitig einen neuen Schanzenrekord auf (252 Meter). Auf der Kulm müsste er eine Weite von 244,5 Metern stehen, um sich auch diesen Erfolg zu sichern.

Der Sieger der Vierschanzentournee gilt bei jedem Weltcup-Springen als Mitfavorit an den Start. Somit ist der Pole Dawid Kubacki, der sich in dieser Saison schon 3 Siege sichern konnte, ebenfalls Anwärter auf den Titel. Doch in seiner Karriere konnte er sich noch keinen Einzel-Sieg auf der Flugschanze sichern. Lediglich im Team reichte es 2019 zum Titel in Planica. Dementsprechend vergeben die bwin Bookies für einen Sieg des 29-Jährigen nur Quote 6.00.

Aus deutscher Sicht liegen die Hoffnungen bei Stephan Leyhe (Quote 7.50). In dieser Weltcup-Saison ruft der 28-Jährige bislang seine besten Leistungen der Karriere ab. Beim letzten Springen auf seiner Heimschanze in Willingen sicherte er sich zudem seinen ersten Weltcup-Sieg. Damit liegt er aktuell nur 68 Punkte hinter dem Gesamtweltcup-Führenden Stefan Kraft. Dennoch stand er bislang nie unter den ersten 3 auf einer Flugschanze.

Die deutsche Hoffnung – Stephan Leyhe
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