Das Rugby Six Nations-Turnier steht unmittelbar bevor. Am Samstag geht es los. Vor allem die britischen Fans und die Iren sind schon ganz heiß. Unsere Kollegen aus dem vereinten Königreich haben sich extra die Mühe gemacht und die 6 Spielorte in Schottland, Irland, England, Wales, Frankreich und Italien auf Herz und Nieren geprüft. Wo bekommt man das günstigste Bier und wo steigt möglicherweise das größte Spektakel bei der inoffiziellen Europameisterschaft im Rugby?
Murrayfield, Edinburgh (Schottland)
Den nördlichsten Spielort nehmen wir als erstes unter die Lupe. Leider kann das schottische Nationalstadion nicht wirklich in Sachen Begeisterung punkten. Es hat zwar einen relativ hohen Anteil an engen Spielen (7 Punkte Unterschied oder weniger), was aber hauptsächlich daran liegt, dass im Vergleich zu den anderen Spielorten auch die wenigsten Punkte erzielt wurden. Im Murrayfield sehen die Zuschauer durchschnittlich die wenigsten Punkte und nur etwas mehr als 3 Versuche.
Immerhin gibt es hier das günstigste Bier und in der Stadt Edinburgh kommt man im Vergleich zu den anderen, wesentlich größeren Metropolen am günstigsten weg.
Aviva Stadium, Dublin (Irland)
Mit 42% hat kein Stadion mehr enge Matches gesehen als das Aviva Stadium in Dublin. Ebenso in unserer Wertung berücksichtigt sind die alten Stadien Lansdown Road und der Croke Park. 4 Spiele, in denen die Entscheidung um den Titel fiel, fanden bereits in Dublin statt.
Man mag es kaum glauben, aber am wenigsten Geld gibt man in der irischen Hauptstadt aus. Ein 3-Sterne-Hotel für durchschnittlich £ 62 ist der entscheidende Faktor für dieses Ergebnis.
Principality Stadium, Cardiff (Wales)
Etwas weiter südlich in Wales gibt es eine größere Garantie für Begeisterung. Das Principality Stadium (vorher Millenium Stadium) bot in der Vergangenheit eine ordentliche Anzahl an Punkten und Versuchen. Oft geht es hitzig zu. Das beweisen 36 Gelbe und 2 Rote Karten. Mit 6 Meisterschaftsentscheidungen und 4 komplettierten Grand Slams im Rugby haben die Fans, die nach Cardiff reisen, möglicherweise einige Feierlichkeiten vor sich.
Die Stadt ist außerdem ebenfalls nicht allzu teuer. Nur in Edinburgh gibt es billigeres Bier und Übernachtungsmöglichkeiten. Wales ist wohl die beste Option unter den 6 Spielorten.
Twickenham, London (England)
Es wird wohl nicht viele Leute verwundern, dass man in einer der teuersten Städte der Welt für 2 Leute schon ein kleines Vermögen los werden kann. Für Übernachtung, Verpflegung und Tageskarten für die Tube muss man schon £ 179 pro Person berappen. Hinzu kommen die Tickets.
Allerdings bekommt man im englischen Rugby-Mekka einiges geboten. Kein anderes Stadion kann in Sachen Punkten und Versuchen mithalten. Allerdings waren weniger als ein Viertel der bisher 42 ausgetragenen Six-Nations-Spiele spannende Angelegenheiten. Im Umkehrschluss könnte das für eine Seite einen hohen Sieg bedeuten.
Stade de France, Paris (Frankreich)
Paris scheint ein gutes Pflaster für ordentlich Spannung zu sein. 42% der Spiele endeten mit einer Differenz von 7 Punkten oder weniger. Ebenso wie das Principality Stadium hat das Stade de France schon 4 entscheidende Spiele um den Titel und das Komplettieren von 4 Rugby-Grand-Slams gesehen. Obwohl Hotels in der französischen Hauptstadt teurer als in London sind, punktet die Metropole mit wesentlich günstigerem Essen auf den vielen Märkten der Stadt.
Stadio Olimpico, Rom (Italien)
Rom ist eine sichere Nummer für Auswärtsfans. Zwei Drittel der Spiele im alten Stadion (Flaminio) und drei Viertel der Spiele im Olimpico wurden von den Auswärtsmannschaften gewonnen. Die italienische Hauptstadt liegt außerdem bei Punkten und Versuchen an 2. Stelle. Günstige Verkostung und das italienische Flair machen die Reise in den Süden zu einem etwas ungewöhnlicherem Rugby-Erlebnis. Einziges Problem: Die meisten Fans müssen jedoch im Vergleich mit den anderen Städten einen wesentlich höheren Reiseaufwand auf sich nehmen.