Prokop-Entlassung beim DHB: Trennung mit fadem Beigeschmack
Prokop-Entlassung beim DHB: Trennung mit fadem Beigeschmack

Prokop-Entlassung beim DHB: Trennung mit fadem Beigeschmack

Paukenschlag beim DHB! Bundestrainer Christian Prokop ist seinen Job los. Trotz versöhnlichem Ende bei der EM muss der 41-Jährige seinen Platz räumen. Damit war nach den vielen Treuebekundungen nicht zu rechnen. Einmal mehr wurde bestätigt, dass im Profisport das Geschwätz von gestern nicht interessiert.

„Wir werden natürlich mit Christian Prokop in Richtung Olympia gehen.“ Diesen Satz sagte Axel Kromer, Vorstand Sport des deutschen Handballbundes, am 22. Januar. Genauso aussagekräftig äußerte sich DHB-Vizepräsident Bob Hanning am gleichen Tag in einem ZDF-Interview: „Der Bundestrainer hat bei uns, im internen Kreis, nicht ein einziges Mal zur Disposition gestanden. Wir haben deutlich gemacht, dass wir mit Christian in das Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele gehen und das wir in jedem Fall mit ihm auch die Olympischen Spiele spielen werden.“

Viel Kritik aus den eigenen Reihen

2 Wochen später sind die Statements der beiden DHB-Verantwortlichen keinen Pfifferling mehr wert. Christian Prokop wurde am gestrigen Donnerstag von seinen Aufgaben als Bundestrainer entbunden. Trotz der öffentlichen Job-Garantie seiner Vorgesetzten. Trotz eines versöhnlichen Endes mit Platz 5 bei der EM im vergangenen Januar. Logisch, dass die Entscheidung des Verbands auf viel Kritik stößt. Uwe Gensheimer („Ich war geschockt“), Oliver Roggisch („Schwer nachzuvollziehen“) und Christian Schwarzer („Der DHB macht sich lächerlich“) äußerten ihr Unverständnis für das Prokop-Aus.

Sportlich weit unter den Erwartungen

Dabei ist der Tenor fast immer derselbe. Die Entlassung an sich ist aus sportlichen Gründen nachvollziehbar, die Art und Weise sowie der Zeitpunkt definitiv nicht. Seit seinem Amtstritt im Juli 2017 stand Prokop, für den der DHB damals 500 Tsd. € Freigabegebühr an die DHfK Leipzig bezahlte, fast durchweg in der Kritik. Das enttäuschende Abschneiden bei der Heim-WM 2019 (Platz 4), die Unstimmigkeiten mit der Mannschaft während des Turniers sowie die schwachen Leistungen in der EM-Vorrunde 2020 – Gründe für eine vorzeitige Entlassung des Trainers gab es Zuhauf. Nur hätte zeitig gehandelt werden müssen. Ohne öffentliche Treuebekundungen der Verantwortlichen. So ist die ganze Geschichte zu einem Schmierentheater verkommen.

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Gislason, der Heilsbringer

Was man den DHB-Verantwortlichen zugutekommen lassen muss: Mit Alfred Gislason haben sie den idealen Nachfolger präsentiert. Der Isländer, der zwischen 2008 und 2019 mit dem THW Kiel 6 Meisterschaften, 6 Mal den DHB-Pokal, 3 Mal die Champions League und einmal den EHF-Cup gewann, zählt zu den besten Handball-Trainern der Welt. Die Chance, einen Mann mit so einem Know How und so einer Vita zu verpflichten, bietet sich nicht oft. Gislason genießt aufgrund seiner Erfahrung und seiner Erfolge viel Respekt. Das unterscheidet ihn elementar von seinem Vorgänger Prokop. Handball-Deutschland hofft jetzt auf eine Initialzündung, um in Zukunft wieder Titel zu gewinnen. Rückraumspieler Julius Kühn bringt es auf den Punkt: „Jetzt kommt jemand, der schon einiges erreicht hat. Ich glaube, der weiß, wie es geht.“

Alfred Gislason ist der neue Bundestrainer.

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