Er gilt als einer der besten Handballer unserer Zeit. Der Franzose Nikola Karabatic hat in seinem Sport alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Auf jeder seiner Stationen hatte er Erfolg, sesshaft geworden ist er aber deswegen trotzdem nicht. Nun zieht es ihn abermals zurück in die Heimat.
Die Freude in Kiel war 2005 riesig, als der damalige Manager Uwe Schwenker die Verpflichtung von Nikola Karabatic bekannt gab. Mit dem Franzosen feierten die Zebras Erfolge am Fließband. Karabatic wurde in seinen vier Jahren an der Förde vier Mal Meister, gewann die Champions League und drei Mal den DHB-Pokal. Er war der beste Akteur der gesamten Bundesliga. Zufrieden war der Welthandballer von 2007 und 2014 trotzdem nicht. Nach einem großen Transfer-Hickhack wechselte Karabatic am Saisonende 2008/09 zusammen mit seinem Team-Kollegen Vid Kavticnik für €1,5 Millionen zu seinem alten Verein Montpellier HB zurück. Seine Zeit in Deutschland war extrem erfolgreich, aber nicht immer einfach für sein Umfeld.
Einmal Spanien und zurück
Nach vier Jahren in Montpellier ging Karabatic zu Pays d´Aix UC und im Anschluss zum katalanischen Spitzenklub FC Barcelona. Dort gewann der Rückraumspieler insgesamt zwölf Titel, darunter Ende Mai die Champions League in Köln. Nun kehrt Karabatic zurück in seine Heimat zu Paris St. Germain. Knapp zwei Wochen nach seiner Vertragsauflösung beim FC Barcelona hat der 31-Jährige einen bis Juni 2019 laufenden Vertrag in der französischen Hauptstadt unterschrieben. Damit wird Karabatic wieder von seinem sportlichen Ziehvater Zvonimir „Noka“ Serdarusic trainiert. Beide arbeiteten bereits erfolgreich beim THW Kiel zusammen. Zudem trifft er in Paris auf seinen Bruder Luka.
Verstrickung im Wettskandal
In der vergangenen Woche wurden die beiden Brüder von einem Gericht in Montpellier wegen illegaler Wetten in der französischen Liga zu Geldstrafen von € 10.000 für Nikola und € 15.000 für Luka verurteilt. Die Karabatics hatten 2012 auf ein Spiel ihres Klubs Montpellier HB gewettet, das dieser dann in ihrer Abwesenheit überraschend verlor. Im Zuge dieses Skandals erfolgten die Wechsel zu Pays d´Aix. Besonders der Ruf von Nikola Karabatic litt bzw. leidet noch immer unter dieser Geschichte. Nicht wenige forderten eine lebenslange Sperre für Wettbetrüger.
Übermannschaft PSG
Mit dem Urteil ist der ehemalige Welthandballer nochmal mit einem blauen Auge davongekommen. Seine erfolgreiche Titeljagd wird er jetzt bei Paris fortsetzen. Die Chancen auf weitere Erfolge stehen bei PSG gut. Seit der Übernahme des Vereins durch die Investorengruppe Qatar Sports Investments aus Katar, von der nicht nur die Fußballabteilung profitiert, ist der Klub ein Sammelbecken von Stars. Unter anderen laufen so bekannte Namen wie Thierry Omeyer, Daniel Narcisse, Mikkel Hansen, Marko Kopljar und Igor Vori für PSG auf. Vielleicht findet Karabatic in der Hauptstadt seines Heimatlandes zur Ruhe. Mit seinen mittlerweile 31 Jahren genau der richtige Zeitpunkt, um sesshaft zu werden.