Schock für Christian Ehrhoff: Der deutsche Eishockey-Nationalspieler in Diensten der Los Angeles Kings schieben den 33-Jährigen ins Farm-Team ab. Damit bestätigt sich die Befürchtung, dass der Klub nicht mehr mit dem Verteidiger plant. Ist die Karriere des Routiniers in der NHL vorbei?
854 Spiele hat Christian Ehrhoff bislang in der NHL, der besten Eishockey-Liga der Welt, absolviert. Ob noch weitere dazukommen, das ist seit dieser Woche nicht sicher.
Auf die Waiver-Liste gesetzt
Ziemlich sicher ist allerdings, dass der Verteidiger kein Spiel mehr für die Los Angeles Kings absolvieren wird. Anfang der Woche wurde Ehrhoff von den Kings auf die sogenannte Waiver-Liste gesetzt. Auf diese Liste kommen die Spieler, von denen sich ein Klub trennen möchte. Innerhalb von 24 Stunden hätte Ehrhoff von einem anderen NHL-Team verpflichtet werden können. Das war aber nicht der Fall.
Ins Farm-Team abgeschoben
Kein anderes Team aus der NHL zeigte Interesse am Verteidiger der Kings. Folglich muss der Deutsche nun vorerst in der AHL – der American Hockey League – für Ontario Reign auflaufen. Das Kapitel NHL ist für ihn somit beendet, zumindest so lange, bis sich ein Verein für den Veteranen interessiert. Die Wechselfrist endet am 29. Februar. Bis dahin kann sich Ehrhoff Hoffnungen auf einen Verbleib in den USA machen.

Kein Stammplatz in L.A.
Seit August 2015 trägt der gebürtige Moerser das Trikot der Kings. Zuvor lief er in der NHL bereits für die San Jose Sharks (2003-2009), die Vancouver Canucks (2009-2011), die Buffalo Sabres (2011-2014) und die Pittsburgh Penguins (2014-2015) auf. Sein Engagement in Los Angeles verlief aber von Beginn an nicht wie erhofft. Zwar stand Ehrhoff in 40 der bisherigen 53 Saisonspielen (2 Tore, 8 Assists) auf dem Eis, zur Stammkraft avancierte er dabei allerdings nicht. Zuletzt wurde er von Trainer Darryl Sutter kaum noch berücksichtigt. In den letzten 5 Spielen bekam er durchschnittlich nur 13 Minuten Spielzeit pro Partie.
Deutsche Legende in der NHL
Seit 2003 spielt der 33-Jährige in der NHL. Hinter Marco Sturm (938) und Dany Heatley (863) hat Ehrhoff mit 854 Spielen die drittmeisten Partien aller deutschen Legionäre vorzuweisen. In 73 Playoff-Spielen zeigte er sein Können. 2010 und 2011 erhielt er – damals als Spieler der Vancouver Canucks – die Babe Pratt Trophy und wurde damit als bester Verteidiger des Teams ausgezeichnet.
Rückkehr in die DEL?
In Deutschland spielte Ehrhoff für die Krefeld Pinguine. Mit dem Klub wurde er in seiner letzten Spielzeit 2003 Deutscher Meister. Ob er nach dem Aus bei den Kings schnell in die DEL zurückkehrt, schließt Bundestrainer Marco Sturm nicht aus: „Ich habe es ja selber erlebt: Von der besten Liga Abschied zu nehmen und nach Deutschland in eine deutlich schwächere Liga zu gehen, ist nicht einfach. Die Chance ist jetzt aber größer geworden, dass er bald zurückkommt.“ Bis zum Ende der Wechselfrist am 29. Februar bleibt es spannend um Christian Ehrhoff.