Bizarres Bild in Steel City: Pittsburgh überrollt die Carolina Panthers (52:21) und eilt in der NFL weiter von Sieg zu Sieg. Die Schlagzeilen füllt ein Spieler, der indes noch keine einzige Minute auf dem Feld gestanden hat. Aus dem Holdout von Star-Runningback Le’Veon Bell ist längst eine Mischung aus Schmierenkomödie und Never Ending Story entstanden. Die bwin Redaktion liefert die Kurzfassung der Bell-Saga – inklusive einem Ausblick auf das wohl letzte Kapitel.
März 2018: Zum Teufel mit dem Franchise Tag
Im Frühjahr nahm das Unheil seinen Lauf. Um Le’Veon Bell zu halten, sehen die Pittsburgh Steelers – wie schon im Vorjahr – keine andere Möglichkeit, als den Franchise Tag zu nutzen. Der Runningback zeigt sich not amused. Sein Gehalt steigt zwar für die NFL-Saison um 120 % an, garantiert sind die 14,5 Mio. $ im Falle einer Verletzung jedoch nicht. Erstmals werden Gerüchte um einen Streik laut.
Juli 2018: Neue Verhandlungen, kein Zahltag
Es ist die Off-Season der Rekordverträge – auch für die Runningbacks. Todd Gurley unterschreibt bei den LA Rams einen 5-Jahres-Deal für insgesamt 57 Mio. $, in Arizona sahnt David Johnson künftig 13 Mio. $ pro Jahr ab. Von den nackten Zahlen her könnte Le’Veon Bell (1291 Rushing und 616 Receiving Yards) durchaus in ähnliche Gehalts-Sphären vorstoßen. Am Ende der geplatzten Verhandlungen für einen langfristigen Deal schieben sich Spieler und Team gegenseitig den „schwarzen Peter“ zu.
September 2018: Der kostspielige Streik beginnt
Den angekündigten Hold Out bis Woche 10 nimmt in Pittsburgh zunächst kaum jemand für bahre Münze. Zum NFL-Saisonstart kommt dann das böse Erwachen: Goodbye, Killer B’s! Mit Quarterback „Big Ben“ Roethlisberger und Antonio Brown, aber ohne den streikenden Bell kommt die Franchise aus dem US-Bundesstaat nicht über ein 21:21 in Cleveland hinaus. Jedes verpasste Spiel kostet den 26-Jährigen übrigens 850.000 US-Dollar.
Oktober 2018: Liebesgrüße aus Miami
Seine Mitspieler reagieren zunehmend gereizt. „Ich spreche nicht über Leute, die nicht hier sind“, sagte Ben Roethlisberger und schlägt im Vergleich zu den O-Linern wie Ramon Foster noch sanfte Töne an. Der 2-malige Super Bowl-Champion konnte den Fehlstart seines Teams korrigieren. Mit einer Quote von 1.40 (alle NFL-Wetten) sind die Steelers wieder erster Anwärter auf den Divisionsieg in der AFC North. Dazu trug nicht zuletzt James Conner bei, der sich vom Bell-Stellvertreter zum möglichen Runningback der Zukunft entwickelt hat. Nach einem Monat mit 367 Rushing Yards sowie 6 Touchdowns wurde er zum AFC Offensive Player of the Month gewählt. Le’Veon Bell gratulierte dem 23-Jährigen – vom Strand in Miami aus!
November 2018: Connor-Verletzung und die letzte Frist
Via Twitter kündigte Le’Veon Bell am 5. November indirekt an, sein Sommer-Quartier in Miami zu verlassen und hält sich nun offenbar wieder in der Nähe von Pittsburgh auf. Ein Wechsel zu einem anderen Team ist nach dem Ablauf der Trade-Deadline (30. Oktober) nicht mehr möglich. Ob er tatsächlich noch mal für die Pittsburgh Steelers aufläuft, nachdem Conner im Panthers-Spiel eine Gehirnerschütterung erlitten hat? Unsere Prognose: Bell lässt die am 13. November ablaufende Frist für den Franchise Tag verstreichen! Für beide Seiten kann es nur darum gehen, einen halbwegs sauberen Schlussstrich zu ziehen.
Dem Spieler dient Earl Thomas III von den Seattle Seahawks als mahnendes Beispiel. Der Star-Safety hatte seinen Holdout beendet und sich anschließend das Bein gebrochen. Umgekehrt will Steelers-Trainer Mike Tomlin nicht seine Autorität in der Kabine riskieren, wenn er den Runningback gleich wieder zum Starter ernennt. Indem die Franchise jedoch auf einen vorzeitigen Cut verzichtet, winkt immerhin ein Trostpreis in Form eines Compensatory Picks für den kommenden NFL-Draft.
Mitten drin im Geschehen mit der bwin Sportwetten-App: Hier warten mehr Wetten als bei jedem anderen Anbieter. Umfassende Fußball-Statistiken liefern die dazugehörigen Informationen. Extra-schneller Wettabschluss garantiert! Jetzt downloaden.