Am heutigen Sonntag (19.3) sind es noch immer über 170 Tage bis zum Beginn der neuen NFL-Saison. Für viele Fans und vor allem Neulinge, die das Football-Fieber nach einem der spektakulärsten Endspiele der Geschichte gepackt hat, gilt die lange Phase zwischen Super Bowl und dem Saisonstart als harte Geduldsprobe. Das große Aufrüsten bei den Teams ist aber schon in vollem Gange.
Seitdem vor etwas über einer Woche der Startschuss für die Free Agency-Wechselperiode gefallen ist, herrscht in der NFL zumindest abseits des Spielfeldes wieder mehr Bewegung. In unserem Rundblick fassen wir die spektakulärsten Trades sowie die ersten Gewinner und Verlierer zusammen.
Champion New England angelt sich dicke Fische
Noch keinen Sieg auf dem Konto, aber den anderen Teams schon wieder um einiges voraus: Beim amtierenden Champion New England rüstet Head Coach und Mastermind Bill Belichick für weitere Super Bowl-Trophäen in naher Zukunft auf. Die Patriots schlossen – eher untypisch in der Belichick-Ära – zu Beginn der Free Agency durch 7 Neuzugänge sämtliche Lücken. Ein Großteil des verfügbaren Gehalts ging für Stephon Gilmore, hinter Richard Sherman (Seattle Seahawks) und Josh Norman (Washington Redskins) einer der Top-Cornerbacks, drauf.
Außerdem kommen Tight End Dwayne Allen (als Ersatz für Martellus Bennett) und mit Brandin Cooks (Wide Receiver von den New Orleans Saints) eine weitere Waffe für Star-Quarterback Tom Brady. Schon bei diesen Deals für eher geringe Kosten dürften dem ein oder anderen NFL-Manager die Kinnlade heruntergefallen sein. Zu den Gewinnern gehört auch der unterlegene SB-Finalist aus Atlanta.
Diese Optionen hat Ex-Cowboy Tony Romo
Die Falcons holten aus ihrem – im Vergleich zu den Pats geringerem Cap Space – viel heraus. Jack Crawford von den Dallas Cowboys und Dontari Poe (Kansas City Chiefs) verstärken die Defense. Gelingt noch die Vertragsverlängerung mit Devonta Freeman kann das Team auch in der neuen Saison wieder die Playoffs angreifen. Hochkarätige Deals lassen bei den San Francisco 49ers mit ihrem neuen Hoffnungsträger Kyle Shanahan (zuvor Offensive Coordinator in Atlanta) an der Seitenlinie noch auf sich warten.
Im Mittelpunkt steht die Suche nach einem neuen Anführer, womit Tony Romo ins Spiel kommt. Der langjährige Spielmacher der Dallas Cowboys wird das Team verlassen, weil die Texaner auf den in der Vorsaison so stark eingeschlagenen Rookie Dak Prescott bauen. Seine Entlassung zieht sich allerdings in die Länge. Neben dem 5-maligen Super Bowl-Sieger wären die Houston Texans oder die Denver Broncos weitere Optionen für den 36-Jährigen.
Lynch-Gerüchte eher heiße Luft
Neben Romo hält Marshawn Lynch in diesen Tagen die NFL-Gerüchteküche in Atem. Ein mögliches Comeback des als „Beastmode“ gefürchteten Runninbacks bei den Oakland Raiders gilt aber als extrem unwahrscheinlich. Lynch hatte die Seattle Seahawks 2013 zum Titelgewinn geführt und die Franchise vor einem Jahr verlassen.
Der 30-Jährige ist als Mann der wenigen Worte bekannt und genießt seinen Ruhestand. Da sein Vertrag bei den Seahawks offiziell noch läuft, müsste sein ehemaliges Team außerdem einem Trade zustimmen. Seattle hofft derweil durch die Verpflichtung von Eddie Lacy (Green Bay Packers), endlich einen würdigen Lynch-Nachfolger gefunden zu haben.