Bei diesen Duellen in den Confrence Championships sollten sich selbst eingefleischte NFL-Fans besser auf dem Sofa anschnallen: Atlanta Falcons gegen die Green Bay Packers und die New England Patriots treffen auf die Pittsburgh Steelers. 4 Star-Quarterbacks kämpfen um die beiden begehrten Tickets für den Super Bowl. Im 1. Teil unserer ausführlichen Vorschau auf die beiden Championship Games am Sonntag blicken wir auf das NFC-Finale.
Es ist wieder eine dieser Geschichten, die nur im Sport geschrieben werden. Ausgerechnet in ihrer letzten Saison im Georgia Dome legten die Atlanta Falcons einen ihrer eher seltenen Höhenflüge in der stärksten Football-Liga der Welt hin. Mit dem NFC Championship Game gegen die Green Bay Packers am Sonntag (ab 21:05 Uhr) bekommt die Heimspielstätte nach 24 Jahren einen mehr als würdigen Abschluss.
Falcons gegen Packers: Welche Serie reißt?
Im kommenden Sommer zieht die Franchise aus der Olympiastadt von 1996 in die neue Arena um, wo 2019 der Super Bowl steigt. So lange wollen die Falcons auf das prestigeträchtige Finale aber nicht warten. Nach Meinung der Buchmacher schlägt schon am Sonntag die große Stunde von Atlanta – Quote 1.45 für den 6. Sieg in Folge.
Sogar noch länger – exakt seit dem 29. November – sind die Gäste aus dem US-Bundesstaat Wisconsin ungeschlagen. Das Team um den langjährigen Head Coach Mike McCarthy weist eine ähnliche Quote (2.80) wie vor dem Krimi-Sieg bei den Dallas Cowboys (34:31) in den Divisional Playoffs auf.
Im 2. Anlauf strebt Quarterback Matt Ryan mit Atlanta den Einzug in den Super Bowl ein. Schon in der Saison 2013 stand der 31-Jährige quasi mit einem Bein im Endspiel. Das damalige NFC-Finale gegen die San Francisco 49ers (24:28) hatten Ryan und Co. aber trotz einer zwischenzeitlichen 17:0-Führung noch vergeigt. Von ihrem Playoff-Trauma scheinen sich die Falcons Spieler nun aber endgültig erholt zu haben und mauserten sich in diesem Jahr zum Geheimfavoriten auf den Titel.
Ryan und Rodgers duellieren sich um MVP-Titel
Beim 36:20 gegen Seattle am vergangenen Wochenende überrollte eine von Matt Ryan meisterhaft dirigierte Offense die in den Playoffs so gefürchteten Seahawks. Der für seine enorme Ruhe bekannte „Matty Ice“ (bisher 38 Touchdown-Pässe) wird am Sonntag sogar die Schallmauer von 5.000 Passing Yards durchbrechen. Angesichts solcher Werte sollte ihm der MVP-Titel sicher sein, wenn es da nicht einen gewissen Aaron Rodgers in den Reihen der Packers gäbe.
Selbst der amerikanischen Sportpresse gehen langsam die Superlativen aus, um die Leistungskurve des Spielmachers der „Käsestädter“ zu beschreiben. Unglaubliche 8 Siege mit insgesamt 21 Touchdown-Pässen und nur einer Interception lieferte Rodgers seit seinem berühmten „Run the table“-Spruch im November ab. Kein anderer QB in der NFL kann Spielzüge aktuell so beliebig verändern und verlängern wie der Super Bowl-Champion von 2011.
Damit heißt die entscheidende Frage vor dem NFC-Finale: Welches Team zündet am Sonntag das größere Offensiv-Feuerwerk? Eine Rückkehr von Wide Receiver Jordy Nelson (Rippenbruch), den Rodgers als „Krieger“ beschreibt, würde Green Bay zusätzlichen Auftrieb geben. In puncto Flexibilität trumpft Atlanta groß auf. Der formstarke Julio Jones ist über kurze und lange Passrouten anspielbar, aber nicht die einzige Waffe der Falcons. Ryan hat mit Devonta Freeman und Tevin Coleman auch noch ein exzellentes Runningback-Duo hinter sich.
Prognose und Wett-Empfehlungen
Selbst einige NFL-Experten möchten sich bei diesem NFC-Finale nicht auf einen Sieger festlegen. Unser Tipp des Tages: Atlanta (1.65) und Green Bay (1.25) schaffen beide mindestens 3 Tochdowns. Beim 33:32-Sieg in der regulären Saison entschied Matt Ryan das Duell erst 31 Sekunden vor dem Ende zu Gunsten der Falcons.
Am Sonntag könnte es ebenfalls bis zum letzten Drive spannend werden – zumal Rodgers immer für eine Hail Mary gut ist. Gibt es am Ende einen höheren Gesamtscore als 60 Punkte? Quote 1.87!
