Etwas mehr als einen Monat ist die neue NBA-Saison inzwischen alt. Das Meister Cleveland die Eastern Conference und die Golden State Warriors den Basketball-Westen erneut dominieren, überrascht die Wenigsten. Die Glanzlichter unter den zahlreichen Superstars in der US-Liga setzt aber zurzeit ein Mann der Oklahoma City Thunder. Russell Westbrook stiehlt in seiner aktuellen Form selbst LeBron James oder Stephen Curry die Show.
Es war der 2. März 2009, als Westbrook sein erstes Triple-Double (3 Statistiken in einem Spiel im 2-stelligen Bereich) verbuchte – für einen Rookie bereits außergewöhnlich. 7 Jahre später liefert er solche Werte in einer mittlerweile atemberaubenden Konstanz ab. Zuletzt wurden die Atlanta Hawks vom RWO-Express überrollt. Beim 99:102 gegen OKC zeigten die mit dem deutschen Nationalspieler Dennis Schröder so furios in die Saison gestarteten Hawks zwar eine Leistungssteigerung, konnten aber den Sinkflug der vergangenen Wochen nicht stoppen.
Fabel-Rekord von Michael Jordan wackelt
In Atlanta machte Russell Westbrook in der Nacht von Montag auf Dienstag einmal mehr den Unterschied aus. 32 Punkte, 13 Rebounds und 12 Assists bescherten ihm sein mittlerweile 6. Triple-Double in Folge. Der athletische Point Guard lässt den im Sommer zu den Golden State Warriors gewechselte Kevin Durant zeitweise vergessen und befindet sich in der Form seines Lebens. Ein Substanzverlust scheint aktuell nicht in Sicht.
Vielmehr steht der TD-König kurz davor, eine legendäre Bestmarke in der NBA einzustellen. Am Samstag (ab 2:00 Uhr) gegen die Houston Rockets könnte Westbrook mit Michael Jordan gleichziehen. Im Trikot der Chicago Bulls hatte „Air Jordan“ 1989 unglaubliche 7 Partien (!) hintereinander mit einem Triple-Double geschafft.
„Ich bin wirklich ein Fan von Russ. Wenn ich ihn spielen sehe, sehe ich große Ähnlichkeit zur Art und Weise, wie ich Basketball gespielt habe.“
Den Ritterschlag von Michael Jordan hat Westbrook, der während einer Partie häufig von der Spielmacher-Position in die Rolle des Shooting Guards wechselt, bereits vor einem möglichen neuen Rekord sicher.
Noch nicht im Kreis der Titelfavoriten
In den Allzeit-Statistiken für die meisten Triple-Doubles ist der OKC-Star (48) bereits an „King“ James (45) von den Cavaliers vorbeigezogen und auf Rang 6 vorgerückt. Macht Oklahoma (aktuelle Bilanz: 13 Siege – 8 Niederlagen) mit einem Russell Westbrook in dieser Form sogar den großen Favoriten Cleveland und Golden State am Ende den Titel streitig?
Die Buchmacher von bwin haben berechtigte Zweifel und schütten bei einem Gewinn der Western Conference eine Quote von 26.00 aus. Auch viele NBA-Experten glauben nicht, dass Westbrook den Verlust von Durant nach einer langen Saison auch in den Playoffs gegen andere Teams mit mehreren starken Einzelspielern kompensieren kann.
Russell Westbrook gets his 6th consecutive triple-double.
Triple-doubles this season:
Brodie – 11
Rest of NBA entering tonight – 11 pic.twitter.com/qGbWy6ccMp— SportsCenter (@SportsCenter) 6. Dezember 2016