In der Nacht zum Samstag ist es für Marco Huck soweit. Der gebürtige Serbe bestreitet seinen ersten Kampf in den USA. Gegen den bisher unbesiegten Polen Krzysztof Glowacki will Huck erstmals ohne seinen langjährigen Trainer Ulli Wegner seinen Titel im Cruisergewicht nach Version der WBO verteidigen. Wie stehen seine Chancen?
Nun will auch Marco Huck das Box-Mekka USA erobern. Nach seiner Trennung von Promoter Willi Sauerland und dem damit verbundenen Aus in der Zusammenarbeit mit Trainer Ulli Wegner rührt Huck mit markigen Sprüchen die Werbetrommel für seinen Kampf: „Ich werde mit ihm den Boden aufwischen“, tönte der Fighter mit bosnischen (Mutter), albanischen (Vater) und serbischen (Geburtsstadt Novi Pazar) Wurzeln über seinen Gegner Krzysztof Glowacki. „Viele haben schon große Töne gespuckt, aber keiner konnte seine Versprechen halten. Ich bin einer der Wenigen, der auch immer genau das tut, was er im Vorfeld sagt“, verkündete Hucke großspurig vor seinem Kampf.
Für seinen Gegner dürften die Aussagen eine zusätzliche Motivationsspritze sein. Glowacki präsentierte sich selbstbewusst, aber nicht großmäulig: „Ich bin so gut vorbereitet und so motiviert wie noch nie und werde den Titel mit nach Polen nehmen.“ Sein Selbstbewusstsein zieht der Pole aus seiner bisherigen Kampfbilanz. Alle seine 24 Profikämpfe gewann der 29-Jährige. 15 Mal schickte er seine Gegner vorzeitig auf die Bretter. Auch für Glowacki ist der Fight gegen Huck der erste Boxkampf außerhalb Europas.
Zwar finden die aktuellen Box-Highlights wie die Mayweather-Kämpfe in Las Vegas statt, aber für Huck und Glowacki ist New York ein guter Anfang, um sich in Übersee einen Namen zu machen. Wie sang einst schon Frank Sinatra: „If I can make it there, I’m gonna make it anywhere.“ Speziell für Huck ist der Kampf auf amerikanischem Boden von großer Bedeutung. Nach der Trennung von Promoter Willi Sauerland vermarktet sich der 30-Jährige selbst. Zum Split mit Sauerland kam es, da Huck sich in seinem Bestreben nach dem Aufstieg ins Schwergewicht durch seinen Promoter nicht genügend unterstützt sah.

Das Thema Schwergewicht hat Huck noch nicht abgehakt. Zunächst steht aber die Titelverteidigung im Cruisergewicht an. Gegen Glowacki ist der Vater zweier Söhne der Favorit. In der unabhängigen Rangliste von Boxrec.com steht Herausforderer Glowacki auf Platz 14, der Titelverteidiger ist dort auf Position 5 gelistet. Aufgrund der Trennung von Sauerland und den daraus entstehenden Differenzen durfte Huck knapp ein Jahr nicht boxen, was seine niedrige Platzierung erklärt. Die bwin Buchmacher sehen den Titelverteidiger ganz klar vorn (Quote 1.18).
Lässt Huck seinen markigen Worten auch Taten folgen? Gelingt ihm eine überzeugende 14. Titelverteidigung, dann würde er wohl etwas schaffen, was den beiden Klitschkos nicht gelungen ist die US-Boxfans zu begeistern.