Die Los Angeles Lakers gehören zu den schillerndsten Namen in der Basketball-Welt. Ein NBA-Team, das weit über die Grenzen der USA bekannt ist, und für dauerhaften Erfolg steht. Doch nach dem Karriereende von Kobe Bryant herrscht Stillstand. 4 Jahre in Folge keine Playoffs lösen in der Glitzermetropole LA eine mittelschwere Krise aus. Dem wirkt der 16-malige Champion nun entgegen und holt mit Earvin „Magic“ Johnson eine Lakers-Legende als Präsidenten zurück.
Dieses Comeback feierten viele Fans so euphorisch, als sei die Krise der LA Lakers bereits überwunden. Natürlich sieht die Gegenwart anders aus. Kurz die Hand auflegen und die Magie ist zurück – das schafft selbst ein Magic Johnson nicht. Der Mann, der in den 80er-Jahren zusammen Kareem Abdul-Jabbar eine Ära („Showtime Lakers“) geprägt und die Franchise zu 5 von insgesamt 16 Titeln geführt hatte, sah beim jüngsten 98:119 gegen die San Antonio Spurs die 2. Niederlage in seiner noch kurzen Amtszeit.
Weitere Lakers-Legende steht vor der Rückkehr
Tabellenplatz 14 in der Western Conference mit nur 19 Siegen: Für das Team um Head Coach Luke Walton geht es nur noch darum, die Saison mit Anstand zu beenden. Derweil treibt Magic Johnson zusammen mit Rob Pelinka den Neuaufbau voran. Der neue Manager verfügt über ein enormes Netzwerk in der NBA und soll vermehrt aus dem Hintergrund die Fäden ziehen.
Pelinka ist unter anderem der Berater von Stars wie James Harden (Houston Rockets) oder Kobe Bryant. Letzterer soll bei den Lakers zukünftig ebenfalls wieder eine tragende Rolle neben dem Parkett spielen. „Ich möchte, dass Kobe ein Teil unseres Prozesses ist. Wir werden unermüdlich daran arbeiten, die Lakers wieder zu NBA-Champions zu machen“, verspricht Johnson, der als NBA-Experte mit seinen Einschätzungen zu Spielern in den letzten Jahren auch öfter mal weit daneben gelegen hatte.
Fundament vorhanden – Franchise-Gesicht gesucht
Mit dem berühmten weißen Blatt Papier werden Johnson und Co. nicht anfangen. Aus dem aktuellen Kader besitzen die in den letzten beiden Jahren gedrafteten D’Angelo Russell (Point Guard) und Brandon Ingram (Small Farward) große Perspektive. Dazu dürften die Lakers auch am russischen Nationalspieler Timofey Mozgov (30) auf der Center-Position festhalten.
Wo liegt die größte Baustelle? Es fehlt einerseits ein erfahrener Shooting Guard. Ein Kandidat wäre J.J. Redick. Der 32-Jährige von den benachbarten Los Angeles Clippers wäre in der kommenden Saison als Free Agent verfügbar. Als neues Gesicht der Franchise kommen Spieler vom Schlag eines Paul George (Indiana Pacers) oder auch Karl-Anthony Towns von den Minnesota Timberwolves in Frage.
Dazu stehen die Kalifornier im Juni vor einem enorm wichtigen Draft. Durch den Trade von Lou Williams nach Houston sicherte Magic Johnson dem Team zuletzt einen Erstrunden-Pick. Prognose: Auch mit großer Strahlkraft in der Führungsetage dauert es 2 bis 3 Jahre, ehe in Los Angeles wieder Showtime angesagt ist.