Kobe Bryant: Das Ende von 20 Jahren One-Man-Show
Kobe Bryant: Das Ende von 20 Jahren One-Man-Show

Kobe Bryant: Das Ende von 20 Jahren One-Man-Show

Ab ins Körbchen, Black Mamba! Am frühen Donnerstagmorgen endete die Zeit von Kobe Bryant in der NBA – und wie. Wir verneigen uns vor dem besten Basketballspieler seiner Generation und blicken zurück auf die außergewöhnliche Karriere eines polarisierenden Superstars.

 

Das Beste kommt zum Schluss

Das 1566. Spiel von Bryant wurde vor 18.977 Zuschauern zu One-Man-Show. Der 1,96 m große Shooting Guard führte seine Lakers mit 60 Punkten zu einem 101:96 Erfolg über die Utah Jazz. Damit stellte der NBA-Superstar gleichzeitig den Punkterekord für die aktuelle Saison auf. Zu den Gästen im restlos ausverkauften Staples Center zählten dabei Fans und Stars wie Jay Z, Jack Nicholson und David Beckham. Das Sahnehäubchen auf die 5 Monate andauernde Abschiedstournee, die Bryant im November mit einem Gedicht einläutete.

Rekorde, Titel und Triumphe

Bryant sammelte in seiner 20 Jahre langen Basketballkarriere unzählige Erfolge. Er wurde mit den Lakers 5-mal Meister, gewann mit den USA 2008 und 2012 die olympische Goldmedaille, war 2-mal Topscorer der NBA, wurde 2008 zum Season MVP gewählt, sicherte sich 2-mal die Auszeichnung des wertvollsten Spielers in der Finalserie und lief 18 Mal im All-Star Game auf, wo er 2-mal als MVP ausgezeichnet wurde. Mit 33.643 Punkten liegt er auf Platz 3 der ewigen NBA-Punkteliste und damit unmittelbar vor Michael Jordan, der ihn stets seinen kleinen Bruder nannte.

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Das Staples Center, die Heimspielstätte der LA Lakers, zierte ein riesengroßes Kobe-Banner. Unter dem Hashtag #ThankYouKobe huldigten unzählige Fans dem Superstar.

Black Mamba

Den Spitznamen „Schwarze Mamba“ gab sich Bryant selbst, als er seine Treffsicherheit bei maximalem Tempo einst mit dem Zuschlagen der Giftschlange verglich. Auch sonst war der NBA-Superstar kein Mann der leisen Töne. So stritt er sich mit Lakers-Teamkollege Shaquille O’Neal jahrelang leidenschaftlich um die Vorherrschaft im Team. Als O’Neal 2004 verkauft wurde, schlug Black Mamba verbal zu: „Acht Jahre sind genug. Ich habe es satt Nebendarsteller von Shaq zu sein.“ Auf dem Parkett agierte Bryant oft eigensinnig und selbstdarstellerisch, weshalb er auch als Ego-Shooter verschrien war und nie den Stellenwert eines Jordan erreichte.

Hass oder Liebe

An der Lakers-Legende schieden sich die Geister. „Er hat versucht dir das Herz aus der Brust zu reißen. Er wollte alles, du solltest nichts haben“ sagte LeBron James über dessen Art. Bryant selbst betonte stets aus dem Hass der gegnerischen Fans die größte Motivation zu ziehen. Von den eigenen Fans wurde er hingegen wegen seiner Qualität und Siegermentalität verehrt. Sein Image wurde 2003 beschädigt, als er wegen Vergewaltigung verklagt wurde. Zu einer Verurteilung kam es allerdings nicht. Nach schlechten Spielen trainierte er bis tief in die Nacht alleine in der Halle. Ein Eigenbrötler getrieben von Ehrgeiz und Erfolg – ein Siegertyp.

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