Handball WM: Die 4 Lehren des Eröffnungsspiels
Handball WM: Die 4 Lehren des Eröffnungsspiels

Handball WM: Die 4 Lehren des Eröffnungsspiels

Auftakt nach Maß! Die deutschen Handballer fertigten im Eröffnungsspiel der Handball-WM in Berlin die Koreaner 30:19 ab. Ein Pflichtsieg, der sogar noch höher hätte ausfallen können. Einzig 17 Fehlwürfe und ein Aussortierter störten etwas die Euphorie im DHB-Team von Trainer Christian Prokop. Die bwin Redaktion fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen:

Wolff untermauert Nummer 1-Status

Wenn es auf einer Position im 16 Mann-Aufgebot eine Art Luxusproblem gibt, dann wohl im Tor. Umso überraschender, dass sich Prokop vorab auf Andreas Wolff als Nummer 1 festgelegt hat. Stolz hielt der 27-Jährige nach dem Sieg die Trophäe für den „Spieler des Spiels“ in den Händen. 56% abgewehrte Würfe sowie 2 vereitelte 7-Meter untermauerten Wolffs Status gegenüber Silvio Heinevetter, der nach 42 Minuten beim Stand von 24:12 ins Spiel kam und noch 4 Paraden zeigte.

Flexibler Abwehrverbund

Wolff und Heinevetter profitierten wiederum, weil das Abwehrkonzept des Bundestrainers aufging. Die vereinigten und flinken, aber körperlich komplett unterlegenen Koreaner zerschellten quasi am Mittelblock um Finn Lemke und Co. Bei gegnerischer Unterzahl wandelte sich die klassische 6-0-Verteidigung zu einer Art Tannenbaum-System (3-2-1), das den Gegner aus Fernost entweder zu unkontrollierten Abschlüssen zwang oder in Zeitnot brachte.

Es hakt im Rückraum

Die angesprochenen 17 Situationen, wo das DHB-Team freistehend vor dem Tor vergaben, wirken sich gegen Gegner wie Korea am Ende nicht aus. Womöglich gilt das auch für das Brasilien-Spiel am Samstag – Sieg-Quote 1.05. Aber was passiert in den ganz großen Spielen? Spielen, die mitunter oft in der Zentrale entschieden werden. Exakt hier hakt im DHB-Team noch am meisten. Selbst Steffen Fäth, der Mann für schnörkellose Würfe, blieb mit 4 Treffern letztlich unter seinen Möglichkeiten. Dem Rückraumspieler ist die fehlende Spielpraxis bei den Rhein-Neckar Löwen anzumerken.

Reichmann (k)ein Thema mehr

Auf die Frage, wer denn – im Fall der Fälle – Patrick Groetzki ersetzen könne, lieferte Christian Prokop im Eröffnungsspiel ebenfalls eine Antwort: Jannik Kohlbacher! Der Kreisläufer-Hüne (4 Treffer) drängte sich in einigen Situationen als denkbare Alternative auf Rechtsaußen auf. Der kurz vor der Handball WM überraschend aus dem Kader gestrichene Tobias Reichmann sucht derweil seine Frustbewältigung im fast 5000 Meilen von Berlin entfernten US-Sonnenscheinstaat Florida. Zumindest hätte der Bundestrainer den Melsunger lieber in direkter Nähe gewusst. Eine mögliche Nachnominierung rückt nach Reichmanns vielsagendem Ich-bin-dann-mal-Weg-Post via Instagram jedenfalls in ebenso so weite Ferne.

Man of the Match: Der deutsche „Hexer“ Andreas Wolff!
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