An diesem Wochenende sind die Augen der Handball-Welt auf Köln gerichtet. In der Lanxess Arena wird zum 15. Mal das Final Four der EHF Champions League ausgetragen. Rekordsieger FC Barcelona ist bei den Bookies der Top-Favorit, auch Titelverteidiger SC Magdeburg wird ganz heiß gehandelt. Beide Klubs sind im Halbfinale gegen die Außenseiter THW Kiel und Aalborg Handbold in der Favoritenrolle. Trotzdem ist natürlich auch ein rein deutsches Finale möglich.
Seit 1993 wird im Handball die EHF Champions League ausgetragen. Genau wie beim Fußball hieß der Wettbewerb zuvor Europapokal der Landesmeister. In den vergangenen 30 Jahren gab es in der Königsklasse 13 verschiedene Sieger: FC Barcelona (10), THW Kiel (4), BM Ciudad Real (3), RK Vardar Skopje, Montpellier HB und SC Magdeburg (je 2) sowie CB Cantabria Santander, Bidasoa Irún, SCD San Antonio, RK Celje, HSV Hamburg, SG Flensburg-Handewitt und KS Kielce.
Mit insgesamt 16 Titeln ist Spanien in diesem Zeitraum die erfolgreichste Nation. Es folgen Deutschland (8), Frankreich und Nordmazedonien (je 2) sowie Slowenien und Polen (je 1).
Heimvorteil für Bundesliga-Teams
Seit der Saison 2009/10 wird der Sieger der Handball Champions League in einem Final Four ermittelt. Austragungsort des Turniers ist seit jeher Köln mit der bis zu 20.000 Zuschauer umfassenden Lanxess Arena. Der Heimvorteil der deutschen Teams ist statistisch erwiesen. In Köln krönte sich bislang 6 Mal ein deutsches Team zu Europas Handball-König – mehr als jede andere Nation. Als bislang einziger Bundesliga-Finalist verlor der THW Kiel 2014 sein Finale.
Das erfolgreichste Team der Königsklasse kommt allerdings aus Spanien. Der FC Barcelona gewann die Handball Champions League bis dato 10 Mal. Die Katalanen sind auch die Rekordhalter im Final Four. In Köln stand der FCB bislang 7 Mal im Endspiel und gewann 4 Mal den Titel.
Final Four Handball Champions League 2024
Auch in diesem Jahr ist der FC Barcelona das Team, das es zu schlagen gilt. Bei den Bookies sind die Katalanen mit Quote 2.25 der Top-Favorit auf den Pokal. Es folgen der SC Magdeburg (Quote 2.75) sowie gleichauf der THW Kiel und Aalborg Handbold (jeweils Quote 7.00) In den Halbfinal-Spielen duellieren sich Barcelona und Kiel sowie Magdeburg und Aalborg.
Der SC Magdeburg gewann im letzten Jahr den Titel und eliminierte zuvor den FC Barcelona. Zuletzt haben die Sachsen mit den Katalanen gute Erfahrungen gemacht. In den vergangenen 3 Jahren gewann der SCM 4 von 5 Duellen gegen den FCB, allerdings 2 Mal nach Verlängerung bzw. 7-Meter-Werfen.
Der THW Kiel sieht sich als größten Underdog im Final Four. „Magdeburg ist auf jeder Position doppelt stark besetzt, Barcelona ist Rekordsieger. Und Aalborg haben wir dieses Jahr auch nicht geschlagen“, erklärt Kapitän Patrick Wiencek die Außenseiter-Rolle der Zebras. Aber: „Wir können aber jede Mannschaft der Welt schlagen. Und in der Geschichte der Champions League hat schon häufiger ein Underdog gewonnen, zuletzt zum Beispiel Skopje und Montpellier.“
Sollten es der SCM und der THW zusammen ins Finale schaffen, würden zum 5. Mal 2 deutsche Teams den wichtigsten Titel im Vereinshandball unter sich ausmachen. 1970 (VfL Gummersbach gegen SC Dynamo Berlin), 1979 (TV Großwallstadt gegen SC Empor Rostock) sowie 2007 und 2014 (jeweils THW Kiel gegen SG Flensburg-Handewitt) standen sich deutsche Mannschaften im Finale des Landesmeisterpokals bzw. der Champions League gegenüber.