Nach Jahren, in denen Giganten wie Bayern München, Manchester City und PSG ihre jeweiligen nationalen Ligen beinahe nach Belieben dominiert haben, scheint die Saison 2023/24 ein echter Gewinn für den Fußball zu werden. Zumindest Mitte Dezember herrscht von Nord bis Süd noch Spannung pur. Und dieser Trend ist nicht nur in den Top-5-Ligen zu sehen, er setzt sich auch eine Leistungsstufe tiefer fort – mit einer Ausnahme. Welche das ist und wie der Stand der Dinge in den anderen Ländern ist, erfährst Du auf unserer kleinen Europa-Rundreise:
Niederlande, Eredivisie: PSV ist die große Ausnahme
Laut UEFA-Ranking ist die Eredivisie die sechststärkste Fußball-Liga des Kontinents (alle Eredivisie Wetten). In Sachen Spannung haben unsere westlichen Nachbarn in dieser Spielzeit aber leider gar nichts zu bieten. Seit 5 Jahren muss die PSV bereits ohne Meistertitel auskommen, mehr als 6 dürften es nicht werden. Schon jetzt beträgt der Vorsprung auf Titelverteidiger Feyenoord, gegen den es zuletzt einen 2:1-Sieg gab, 10 Punkte. Rekordmeister Ajax ist mit über 20 Punkten Rückstand auf Platz 1 nur Sechster.
Portugal, Primeira Liga: Die großen Drei auf Tuchfühlung
Mehr Spannung als in den Niederlanden herrscht am südwestlichen Zipfel Europas. In der Vorsaison holte der FC Porto den Pokal und Benfica die Meisterschaft. Jetzt jagen die beiden den aktuellen Spitzenreiter Sporting. Platz 1 und 3 trennen gerade mal 3 Punkte. Und auch wenn dieses Trio seit Boavistas Triumph 2001 keinen anderen Champion zugelassen hat, ist das Titelrennen in Portugal schon fast traditionell spannend. In den letzten 6 Jahren war kein Klub 2 Mal in Folge Meister.
Belgien, Pro League: Vorort-Klub auf dem Weg zum Titel
Spätestens seitdem es deutsche Vereine im Europokal mit Union Saint-Gilloise zu tun hatten, dürfte der kleine Klub aus der Region Brüssel ein Begriff sein. Als 11-facher Meister ist Union im belgischen Fußball kein unbeschriebenes Blatt. Den letzten Erfolg gab es allerdings 1935. Dass Saint-Gilloise jetzt die Pro League anführt, ist vor allem einer datenbasierten Transferpolitik und den Millionen von FC-Brighton-Besitzer Tony Bloom zu verdanken. 4 Punkte Vorsprung auf Anderlecht haben allerdings noch nicht viel zu bedeuten. Auf 30 Spieltage folgt in Belgien noch eine Meisterrunde.
Türkei, Süper Lig: Flieg, gelber Kanarienvogel, flieg
Der türkische Fußball wird traditionell von Istanbul-Klubs dominiert. Mit Bursaspor (2010) und Trabzonspor (2021) schafften es in den letzten fast 40 Jahren immerhin 2 Vereine, die Istanbuler Phalanx zu durchbrechen. 2024 läuft allerdings wieder alles auf einen Meister vom Bosporus hinaus – zu groß ist der Vorsprung des Trios Fenerbahce/Galatasaray/Besiktas bereits. Vorn liegt aktuell auf Grund des besseren Torverhältnisses Fenerbahce. Zu gönnen wäre den gelben Kanarienvögeln der Titel: Seit der letzten Meisterschaft vor bald 10 Jahren war Fenerbahce 5 Mal Zweiter.
Schweiz, Super League & Österreich, Bundesliga: Spannung in den Alpen
Rang 10 des UEFA-Rankings belegt die schottische Premier League. Aber statt den ewigen Zweikampf Celtic gegen Rangers ins Visier zu nehmen, machen wir noch bei unseren südlichen und südöstlichen Nachbarn Station. In der Schweiz liegt Double-Sieger YB 2 Zähler vor dem FCZ (ein Spiel weniger) und St. Gallen. Es ist gerade mal Saison-Halbzeit und dann kommt noch die Meisterrunde – Spannung pur! Ähnlich ist die Situation in Österreich. RB führt zwar erwartungsgemäß, hat Sturm und den LASK aber im Nacken. Hier werden nach 22 Spieltagen die Punkte halbiert und es geht in einer Meistergruppe weiter.