Genau heute, vor 40 Jahren, krachte Niki Lauda mit seinem Ferrari auf dem Nürburgring in die Leitplanken – und hätte dabei fast sein Leben verloren …
Die aktuelle Sicherheitsdebatte in der Formel 1 dreht sich um den neuen Kopfschutz „Halo“. Überhaupt wird das Thema Sicherheit in den letzten Jahren im Rennsport groß geschrieben. 1976 war das noch nicht so. Damals waren die Fahrer viel mehr auf ihren persönlichen Schutzengel angewiesen. So wie Niki Lauda bei seinem Feuer-Unfall auf dem Nürburgring.
Der Unfall-Hergang
Der Österreicher war damals regierender Weltmeister – und drauf und dran, seinen Titel zu verteidigen. Doch beim Rennen auf dem Nürburgring (das damals noch auf der Nordschleife gefahren wurde) kam Lauda mit seinem Ferrari auf dem regennassen Boden von der Strecke ab und krachte gegen die Streckenbegrenzung. Der Wagen fing Feuer und wurde auf die Piste zurückgeschleudert. Brett Lunger konnte nicht mehr ausweichen und krachte in den brennenden Boliden. Lauda wurde ohnmächtig, saß mehr als eine halbe Minute in seinem Wagen fest und wurde von beherzt agierenden Kollegen – allen voran Arturo Merzario – herausgezogen. Er erlitt lebensgefährliche Verbrennungen, eine Lungenverätzung, sowie Kiefer- und Rippenbrüche. Ein Priester erteilte ihm bereits die letzte Salbung.
Die Verarbeitung
Doch Niki Lauda sprang dem Tod noch einmal von der Schippe. In einer Mannheimer Klinik wurden mehrere Hauttransplantationen durchgeführt. Der Rennfahrer überlebte – und saß nur 6 Wochen nach dem Unfall wieder im Cockpit seines Ferraris, um beim Heim-GP in Monza an den Start zu gehen. Dort wurde Lauda sensationell Vierter. „Die schnelle Rückkehr gehörte zu meiner Strategie, nicht lange daheimzusitzen und darüber nachzugrübeln, warum und wieso mir das Ganze widerfahren ist“, erzählte Lauda der Austria Presse-Agentur. Auch Humor und Sarkasmus halfen ihm bei der Bewältigung. Spricht man Lauda heute auf den Unfall an, fällt auch schon mal das Wort „Barbecue“.
Die Auswirkungen
Sportlich bedeuteten der Crash und die Pause, dass Niki Lauda am Ende um einen Punkt den erneuten WM-Titel verpasste. Die Karriere des Österreichers war damit aber noch lange nicht vorbei. 1977 und 1984 wurde er Weltmeister, danach gründete er eine Airline und aktuell ist Lauda – der der Formel 1 stets verbunden blieb – Aufsichtsrats-Vorsitzender bei Mercedes. Gesundheitlich musste der heute 67-Jährige auch Jahre nach seinem Unfall viele Operationen über sich ergehen lassen, unter anderem 2 Nieren-Transplantationen. Die Verbrennungen im Gesicht werden Zeit seines Lebens zu sehen sein – und gemeinsam mit der roten Kappe sein Markenzeichen sein.