Formel 1 2020: Albon ist der große Gewinnner im Cockpit-Puzzle
Formel 1 2020: Albon ist der große Gewinnner im Cockpit-Puzzle

Formel 1 2020: Albon ist der große Gewinnner im Cockpit-Puzzle

Auf allzu viele neue Gesichter müssen sich die Formel 1-Fans im kommenden Jahr nicht einstellen. 8 von 10 Teams setzen 2020 auf exakt die gleiche Besetzung im Cockpit wie beim Saisonabschluss in Abu Dhabi. Während die Auto-Nation Deutschland ohne den Hockenheim-Ring im Formel 1-Rennkalender und nur noch einem deutschen Piloten (2010 waren es noch 7) harte Zeiten anbrechen, darf sich Alex Albon als größter Gewinner des kleinen Cockpit-Puzzles fühlen.

Mercedes

Hamilton – Bottas

Der Branchenprimus ließ sich viel Zeit und dann doch alles beim Alten. Valtteri Bottas behauptet trotz unkonstanten Leistungen sein Cockpit gegenüber Edelreservist Esteban Ocon. Seine Vertragsverlängerung hat der 2016 von Williams gekommene Finne am Ende auch WM-Leader Lewis Hamilton selbst zu verdanken haben. Heikle Szenen auf der Strecke gab es zwischen den beiden Silberpfeilen nicht und sind auch in Zukunft nicht zu erwarten.

Ferrari

Vettel – Leclerc

Die Scuderia startet ebenfalls mit einem unveränderten Piloten-Duo sowie dem altbekannten Ziel, die seit 2007 andauernde Titel-Durststrecke endlich zu beenden, in die Formel 1-Saison 2020. Rücktrittsgedanken weist Sebastian Vettel nach einem Jahr, indem sich der vermeintliche Fortschritt am Ferrari-Renner als Rückschritt entpuppte und er im internen Duell mit Charles Leclerc Nerven (Boxenfunk: „Mein Gott, muss das sein?“) zeigte, glaubhaft zurück. Wer die interne Nummer 1 der Roten sein wird, bleibt abzuwarten.

Red Bull Racing

Verstappen – Albon

Da Max Verstappen auf dem 3. Platz der Fahrerwertung liegt, greift die Ausstiegsklausel in seinem bis 2020 laufenden Vertrag nicht. Der gereifte Youngster weckt nicht erst seit diesem Jahr Begehrlichkeiten. Kehrseite der Medaille: Versteppen schraubt damit auch die Erwartungen an seinen Teamkollegen hoch. Pierre Gasly ist daran zerbrochen, Alex Albon holte in der 2. Saisonhälfte schon einiges mehr aus dem Auto heraus. Auf Rang 5 beim Red Bull-Debüt in Belgien ließ der Brite mit thailändischen Wurzeln noch 6 weitere Top 6-Platzierungen folgen und behält das Top-Cockpit.

Red Bull-Rochade: Pierre Gasly musste sein Cockpit an Alex Albon abtreten und fährt nun wieder für Toro Rosso!

Renault

Ocon – Ricciardo

Mit dem Duo Ocon/Ricciardo bläst Renault mittelfristig zum Angriff auf die Top-Teams. Die Entscheidung gegen Nico Hülkenberg und für den Franzosen hat nicht allein sportliche Gründe. Ocon kommt aus Land des Werksteams und wird mit einjähriger Verspätung im gelben Renner sitzen, nachdem Teamchef Cyril Abiteboul im Vorjahr den schon eingefädelten Deal zu Gunsten von Ricciardo platzen ließ und bei Mercedes-Boss Toto Wolff etwas gutzumachen hatte.

McLaren

Sainz – Norris

Der lange kriselnde Formel 1-Dino gehört zu den positiven Überraschungen der Saison. Alonso-Nachfolger Carlos Sainz. jr, bei dem der Knoten in Bahrain platzte, sowie das mit vielen Vorschusslorbeeren in die Königsklasse gekommene Lando Norris gaben im Mittelfeld den Ton. Dementsprechend plant McLaren langfristig mit dem jungen Fahrer-Pärchen, das beim Saisonstart im März 2020 zusammen lediglich 45 Jahre alt sein wird.

Racing Point

Perez – Stroll

Bereits seit 2014 fährt der Mexikaner Sergio Perez für das Nachfolgeteam von Force India. Mindestens 3 weitere Jahre in Rosa kommen nach der Vertragsverlängerung noch dazu. Und solange der kanadische Milliardär Lawrence Stroll die Fäden zieht, ist auch Cockpit Nummer 2 fest vergeben. An seinen Sohn Lance, der auf dem Hockenheimring als 4. einen Big Point verbuchte.

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Haas

Magnussen – Grosjean

Wenn sich Kevin Magnussen und Romain Grosjean auf der Strecke begegnen, ist ein Knaller fast schon vorprogrammiert. Umso überraschender kam die Vertragsverlängerung für den Franzosen vor dem Singapur-GP. Haas-Teamchef Günther Steiner erteilte Nico Hülkenberg eine Absage und setzt darauf, die Rivalität zwischen den beiden Stamm-Piloten, auf ein halbwegs gesundes Maß reduzieren zu können – vermutlich per Stallorder!

Alpha Tauri

Gasly – Kwjat

Neuer Name, gleiche Philosophie! Alpha Tauri (zuvor: Toro Rosso) setzt ausschließlich Fahrer aus der eigenen Talentschmiede ins Cockpit. Pierre Gasly konnte sich in Folge der Degradierung beim Schwesternteam wieder stabilisieren. Pech, dass die Entscheidung zu Gunsten von Albon bereits gefallen, als der Franzose in Brasilien zum ersten Mal in seiner Karriere auf das Podium (2.) gedüst war. Kurios: Mit Gasly (23) und Daniil Kwjat (25) wird das Duo im Nachwuchsteam sogar leicht älter sein als das von Red Bull Racing.

Alfa Romeo

Räikkönen – Giovinazzi

Die Schweizer um Teamchef Frederic Vasseur verlebten eine recht ruhige 2. Saisonhälfte . Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen (Vertrag bis 2020) dreht auf seine alten Tage noch mal auf und hält Sauber Alfa Romeo fast im Alleingang im Mittelfeld. Dass Teamkollege Antonio Giovinazzi nur in 4 Rennen in die Punkte fahren konnte, lässt sich daher verschmerzen. Nicht zuletzt auch Motorenpartner Ferrari dürfte sich für eine Vertragsverlängerung mit dem italienischen Landsmann stark gemacht haben.

Williams

Russell – Latifi

2018 und 2019 fuhr der britische Traditionsrennstall nur hinterher. Robert Kubica glaubt offenbar nicht an eine Kehrtwende und verlässt das Team ein Jahr nach seinem spektakulären Comeback. Sein Nachfolger wird der einzige Rookie in der Formel 1-Saison 2020 sein: Nicholas Latifi, der im laufe der Saison bereits einige Testkilometer im Williams gesammelt hatte! Der Kanadier steigt – wie Teamkollege und Mercedes-Junior George Russel im Vorjahr – aus der Formel 2 (Vize-Weltmeister mit 194 Punkten) in die Königsklasse des Motorsports auf.

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