Fernando Alonso: Der Verlierer des Saisonstarts
Fernando Alonso: Der Verlierer des Saisonstarts

Fernando Alonso: Der Verlierer des Saisonstarts

Beim 2-maligen Formel 1-Weltmeister Fernando Alonso ist endgültig Resignation eingetreten. Sein erneuter Ausfall beim Großen Preis von Bahrain am Sonntag macht den verkorksten Saisonstart von McLaren-Honda perfekt. Der ambitionierte Spanier stellt sein Team öffentlich an den Pranger.

Statt einem Schritt nach vorne hat der britische Traditionsrennstall McLaren Racing nach der Aerodynamik-Revolution 2 Schritte rückwärts gemacht. 0 Punkte stehen nach den ersten 3 Rennen auf der Habenseite. Aus Sicht ihres Top-Fahrers Fernando Alonso sieht das so aus: Ausfall in Melbourne nach 50 Runden. In Shanghai machte sein Auto schon nach etwas über der Hälfte des Rennens schlapp, am Sonntag dann 2 Runden vor der Zielflagge!

„Nie mit einem schwächeren Motor gefahren“

Für langjährige Formel 1-Fans ist es schon eine Qual mitanzusehen, wie sich ein 32-maliger Grand Prix-Sieger chancenlos abkämpft. Immer wieder legt sich Alonso seine Gegner in der Kurve zurecht. Doch auf den Graden fehlt ihm meist der Speed für Überholmanöver. Sein Teamkollege Stoffel Vandoorne konnte nach einem technischen Defekt erst gar nicht an den Start gehen.

Während sich Sebastian Vettel und Lewis Hamilton an der Spitze duellieren, liefert sich der 35-Jährige seinen ganz eigenen Zweikampf – mit dem Team:

„In meiner Karriere bin ich noch nie mit einem schwächeren Motor gefahren.“

Wer seine weiteren Aussagen („Strategie? Macht doch was ihr wollt“) im öffentlichen Boxenfunk gehört hat, glaubt nicht mehr an eine lange Ehe. Zwischen Alonso und McLaren herrscht Frust soweit das Auge reicht.

Frustabbau beim Indy500 im Mai

Schon im Sommer wäre Fernando Alonso (Vertrag bis 2018) lieber als Nachfolger des zurückgetreten Weltmeisters Nico Rosberg zu Mercedes gewechselt. Mit seinem aktuellen Team und dem lahmenden Honda-Motor ist der Weltmeister von 2005 und 2006 (mit Renault) nicht konkurrenzfähig. Darunter leider auch sein guter Ruf als Spitzenfahrer.

„Wir werden Verbesserungen erhalten, aber die nächsten 3 oder 4 Rennen bleibt es kompliziert“, sieht Alonso wenig Hoffnung auf eine Trendwende. Beim Großen Preis von Russland am 30. April fährt er Toro Rosso und Co. weiter hinterher. Anschließend gastiert die Formel 1 in Spanien, wo der Mann aus Asturien 2013 im Ferrari-Cockpit seinen letzten Sieg eingefahren hat.

Seine Entscheidung, beim Indy500 statt in Monaco anzutreten, überrascht inzwischen niemanden mehr. Beim 500-Meilen-Klassiker in Indianapolis (27. Mai) will Alonso nach eigener Aussage seinen Geist erfrischen. Er tritt für das Team Andretti Autosport an. Für den Spanier könnte es die einzige Chance sein, in dieser Saison um den Sieg mitzufahren.

Selbst Daniil Kvyat (vorne) im Toro Rosso war Alonso in Bahrain hoffnungslos unterlegen.
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