Eine Woche nach dem blamablen Aus der deutschen Tennisherren in der 1. Runde des Davis Cups (1:4 gegen Belgien) sind jetzt die Damen gefordert. Sie werden versuchen, auf Hawaii gegen die USA für eine positive Überraschung zu sorgen. Dabei könnte die Erfahrung der große Trumpf sein.
Es hätte ein absolutes Top-Duell werden können. Doch ohne die Spitzenspielerinnen Serena und Venus Williams sowie Angelique Kerber geht das Duell der DTB-Damen gegen Rekordsieger USA auf Hawaii über die Bühne. Die Williams-Schwestern bestritten noch vor 2 Wochen das Endspiel bei den Australian Open und lassen den Fed Cup dieses Mal sausen. Angelique Kerber sagte frühzeitig wegen Terminproblemen ab.
Stattdessen setzt Teamchefin Barbara Rittner auf die Erfahrung von Andrea Petkovic (WTA 52) und Julia Görges (WTA 57). Beide bestreiten die Einzel am Samstag (ab 22:00 Uhr). Dabei treffen sie auf die Überraschungshalbfinalistin der Australian Open, Coco Vandeweghe (WTA 20), und Alison Riske (WTA 40).
Die Spiele am Samstag samt Quoten
Alison Riske (1.95) – Andrea Petkovic (1.80)
Coco Vandeweghe (1.44) – Julia Görges (2.65)
Optimistisch stimmt die Tatsache, dass sowohl Petkovic (3:0) und Görges (2:1) eine positive Bilanz gegen die Nummer 1 der Amerikanerinnen haben. Es wird außerdem interessant sein zu sehen, wie Vandeweghe mit dem Druck als Favoritin klarkommt. Ihr Erfolg in Melbourne hat die Erwartungen der Fans und des Teams nach oben schnellen lassen. Sie soll jetzt mit der Erfahrung von grade Mal 4 Einsätzen im Fed Cup mit 2 Siegen den Grundstein für das Weiterkommen sichern. Ein gefährliches Unterfangen. Alison Riske ist für beide deutsche Spielerinnen noch ein gänzlich unbeschriebenes Blatt.
Strapaziöse Anreise
Die Reise an eines der schönsten Urlaubsziele der Welt verlief dabei nicht ohne Probleme. Die Insel im Pazifik ist einer der abgelegensten Orte für Profi-Tennis. Die Anreise dauerte 30 Stunden, der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt 11 Stunden. Je nachdem wie gut die DTB-Damen diese Strapazen wegstecken, steigt die Wahrscheinlichkeit auf einen Erfolg, der bei den Buchmachern mit einer Quote von 2.65 belohnt wird.
Während die Bild einen Sieg von Petkovic und Co. mit einer Sensation gleichsetzt, wäre das Unterfangen zwar eine Überraschung, unmöglich ist ein Sieg allerdings nicht. Mit Laura Siegemund (WTA 36) steht für die Spiele am Sonntag ein mindestens gleichwertiger Ersatz parat. Die Schwäbin, die 2016 die US Open im Mixed gewann, wird voraussichtlich im Doppel an der Seite von Görges aufschlagen. Ihre Partnerin wiederum zählt zu einer der besten Doppelspielerinnen der Welt. Als 4. Spielerin im Fed Cup mit an Bord ist Carina Witthöft (WTA 77). Sie könnte ihr Debüt für Deutschland feiern.
Der Gewinner erreicht das Halbfinale Ende April gegen Tschechien oder Spanien. Der Unterlegene muss wie das Davis Cup-Team in die Relegation.
