Es ist ein Geflecht, bei dem nicht jeder Eishockey-Fan sofort durchsteigt. Den Krefelder Pinguinen droht die Insolvenz. Doch warum? Ganz einfach: Ein Gesellschafter will seinen finanziellen Zusagen nicht nachkommen, neues Geld kann nur in den Klub gepumpt werden, wenn sich alle Gesellschafter einig sind. Genauer gesagt die Energy Consulting, die bis letzte Woche noch von Mikhail Ponomarev (Präsident des KFC Uerdingen) geführt wurde, ist im Zahlungsrückstand. Es geht um einen Betrag von rund einer Mio. €, der laut Pinguine-Geschäftsführer Matthias Ross vom Mitgesellschafter zugesagt wurde. Doch bislang warten die Krefelder vergebens auf das Geld.
Nächsten Dienstag fällt die Entscheidung
Erste Verhandlungen über einen Verkauf der Energy Consulting-Anteile scheiterten. Die Krefelder Versuche, der Energy Consulting die Anteile zu entziehen, untersagte das Krefelder Landgericht per einstweiliger Verfügung. Am kommenden Dienstag verhandeln dann die Krefelder Pinguine mit ihrem Gesellschafter über die fehlenden Zahlungen. Gibt es dann keine Einigung, bleibt den Krefeldern laut Ross nichts anderes übrig, als den bitteren Gang zum Insolvenzgericht anzutreten.
Dann würde auch eine lange Ära zu Ende gehen. Seit der Gründung der DEL im Jahre 1994 sind die Pinguine in der höchsten deutschen Spielklasse vertreten. Den Höhepunkt erreichten die Krefelder im Jahr 2003. Damals qualifizierten sich die Rheinländer als 6. der Hauptrunde für die Playoffs und marschierten anschließend bis ins Finale. Ausgerechnet gegen Nachbar Düsseldorf setzten sich die Pinguine in der Finalserie souverän mit 4:1 durch und sicherten sich somit den bisher einzigen DEL-Titel der Vereinsgeschichte.
Mannheim und Ingolstadt warten
Doch bevor am Dienstag über die Zukunft der Krefelder entschieden wird, stehen erst einmal 2 weitere Hauptrunden-Partien in der DEL auf dem Plan. Am Freitag treffen die Pinguine zu Hause auf den amtierenden Meister Adler Mannheim. Mit Quote 3.10 sind die Gastgeber klarer Außenseiter. Nur 2 Tage später muss Krefeld beim ERC Ingolstadt ran. Abgesehen von der prekären Finanzsituation läuft es auch sportlich in der Seidenstadt nicht gerade rund. Nach 37 Partien haben die Pinguine bereits 10 Punkte Rückstand auf den ersten Playoff-Platz. In den verbleibenden 15 Partien müssen sie also eine echte Siegesserie hinlegen, um doch noch Chancen auf die K.o.-Phase zu haben. Angesichts der schwierigen Situation im Verein, scheint dies jedoch unmöglich.