2 Stanley Cups und 7 Meisterschaften in der DEL. Im Trophäenschrank von Don Jackson glitzert und glänzt es an jeder Ecke. Seit 2016 schreibt der US-Amerikaner mit dem Brauseklub aus München eine ähnliche imposante Erfolgsgeschichte wie zuvor bei den Eisbären Berlin. Sein Dauerrivale Pavel Gross muss sich (noch) mit einem inoffiziellen Titel begnügen. Die Eishockey-Welt huldigt den Deutsch-Tschechen als genialen Taktikfuchs. Seine Teams? In der Regel viel besser als die Summe ihrer Einzelteile.
Pavel Gross gegen Don Jackson: Taktik-Fuchs korrigiert Horror-Bilanz
Wenn es dann um den Titel ging, stieß die Gross-Magie bislang an ihre Grenzen. 2011 hatte der 50-Jährige gegen die Jackson-Five aus Berlin verloren. Gleiches Resultat in den Jahren 2016 und 2017, als der Gegner München hieß. Im DEL Finale 2019 kämpft der 50-Jährige mit ebenbürtigen Waffen gegen München. Dennoch setzte sich zunächst die Horror-Bilanz fort: Der Hauptrunden-Primus unterlag den Roten Bullen in der Overtime (1:2), die 12. Niederlage im 13. Finalduell für Pavel Gross.
Durch 3 klare Siege (3:0/4:1/4:0) eroberten Gross und Mannheim den Heimvorteil zurück. Insbesondere der Auftritt der Kurpfälzer am Mittwoch mit dem stürmischen Mittelabschnitt war meisterlich und lässt die Quote für den Titel auf 1.04 (alle DEL-Wetten) sinken. Weitere Folge: Die Stadt Mannheim traf bereits erste Vorkehrungen für eine Meisterparty im Rathaus. In der 25-jährigen Geschichte der DEL gab nur 2 Mal ein Team eine 3:1-Führung in einer Best-of-7-Serie noch aus der Hand.
Matchpuck Mannheim – München nimmt sich Eisbären zum Vorbild
Dagegen finden sich die Münchner in einer ungewohnten Situation wieder. Dass sie in beiden Heimspielen trotz diverser Überzahlsituationen ohne Tor blieben und mittlerweile nur noch eine Powerplay-Quote von 10,47% vorweisen, sagt vieles aus. Doch nicht nur die Special Teams des Titelverteidigers schwächeln. Don Jackson, ganz der amerikanische Gentleman, schweigt zur Personalsituation.
Ohne den zum DEL Verteidiger des Jahres gewählten Konrad Abeltshauser fehlen ihm schlichtweg die Mittel, um gegen die Sturmreihe mit dem kanadischen Top-Scorer Andrew Desjardins (9 Tore, 5 Assists) zu bestehen. So zappelte die Scheibe bei der jüngsten Heim-Pleite innerhalb von 126 Sekunden (!) gleich 3 Mal im Netz. Wer am Mittwoch (19:30 Uhr) erneut auf mindestens 3 Gegentore für München tippt, streicht eine Quote von 1.65 ein.
Um ein Happy End kämpft Routinier und DEL-Rekordtorschütze Michael Wolf, der seine glanzvolle Karriere nach der Finalserie beendet wird. „Auf diese Weise möchte ich nicht aufhören“, sagt der 38-Jährige. Als Vorbild dient der letztjährige Endspiel-Gegner aus Berlin, der beim Stand von 1:3 in der Serie zumindest noch ein 7. Spiel gegen München erzwingen konnte. Zögert Wolf sein Karriereende durch einen Sieg am Freitag noch mal heraus? Quote 4.60!
DEL Finale 2019: Alle Termine bis Spiel 7
1. Spiel: Adler Mannheim – Red Bull München 1:2 OT (0:0, 1:0, 0:1)
2. Spiel: Red Bull München – Adler Mannheim 0:3 (0:1, 0:0, 0:2)
3. Spiel: Adler Mannheim – Red Bull München 4:1 (2:0, 1:1, 1:0)
4. Spiel: Mittwoch, 24. April Red Bull München – Adler Mannheim 0:4 (0:1, 0:3, 0:0)
5. Spiel: Adler Mannheim – Red Bull München, Freitag, 26. April
6. Spiel*: Sonntag, 28. April
7. Spiel*: Dienstag, 30. April
*falls erforderlich