Seit gut 3 Jahren befinden sich die deutschen Kufencracks in einem kontinuierlichen Aufwärtstrend: In der Weltrangliste von Platz 13 auf 8 geklettert, dazu olympisches Silber in Pyeongchang abgeräumt! Mit dem Abgang von Silberschmied Marco Sturm steht jedoch wieder ein kleines Fragezeichen hinter besagtem Trend. Die Antwort von Seiten des DEB heißt Toni Söderholm – und veränderte Strukturen!
Allen schlechten Vorzeichen zum Trotz begibt man sich also mal wieder mit einem Ausländer auf dünnes Eis. Was sich jedoch schon vor dem Amtsantritt des Sturm-Nachfolgers zum 1. Januar 2019 voraussagen lässt: Es wird (weiter) deutsch gesprochen. Toni Söderholm, der mit einem Vertrag bis 2020 ausgestattete finnische Import, bringt fachliche als auch sprachliche Qualitäten mit.
8 Ausländer als DEB-Trainer – mäßiger Erfolg
Zum Ende seiner aktiven Karriere war der Verteidiger zum EHC Red Bull München gewechselt, trug in der Saison 2015/16 zur ersten von inzwischen 3 Meisterschaften in Folge bei. Mittelfristig wollte die RB-Chefetage den 40-jährigen Söderholm beim Kooperationspartner SC Riessersee gar zum Nachfolger für Erfolgscoach Don Jackson aufbauen. Doch der DEB kam dem DEL-Dominator zuvor und holt den Trainer des Jahres der DEL 2 (Saison 2017/18) nun auf die große Bühne.
Ob der Finne mehr Erfolg hat als seine indirekten Vorgänger? Insgesamt 8 Ausländer standen bislang beim DEB-Team hinter der Bande, darunter der US-Amerikaner Greg Poss (2004 – 2005) sowie Jakob Kölliker (2011 – 2012) aus der Schweiz. Beide mussten nach einem Jahr wieder ihren Hut nehmen.
Die erste Mission vor der Weltmeisterschaft in der Schweiz (alle Eishockey WM-Wetten) für Toni Söderholm wird eine, woran auch der bei seiner Vorstellung über den grünen Klee gelobte Italo-Kanadier Pat Cortina als DEB-Coach seinerzeit scheiterte: Den Respekt in der Kabine gewinnen!
Mr. Eishockey: So sieht Ehrhoffs neue Rolle aus
Dagegen wusste Marco Sturm ohne Trainererfahrung, aber mit seiner natürlichen Autorität als deutscher NHL-Rekordspieler (938 Einsätze) die Leistungsträger in Übersee davon zu überzeugen, nach einer kräftezehrenden Saison trotzdem für das DEB-Team aufzulaufen. Sturms Nachfolger kann immerhin einen 2. Platz mit Finnland bei der WM 2007 dagegensetzen. Noch wichtiger für Söderholm in dieser Beziehung: Christian Ehrhoff.
Dass der langjährige Kapitän und Fahnenträger in Pyeongchang eine neue Funktion übernimmt, gilt als Formsache. Nach amerikanischem Vorbild planen die DEB-Bosse neben Sportdirektor Stefan Schaidnagel die Einführung eines General Managers, der nah am Team ist. Unsere Buchmacher stufen das DEB-Team nach dem Trainerwechsel mit einer WM-Titel-Quote von 67.00 ein. Ein möglicher Einzug in das Viertelfinale wie 2016 und 2017 wäre ein guter Einstand für Söderholm.