Sidney Crosby oder Connor McDavid! Wer einen NHL-Fan nach dem individuell besten Spieler der Liga fragt, erhält in der Regel eine dieser beiden Antworten. Rund um den South Beach wird man vereinzelt noch für Nikita Kucherov (Tampa Bay Lightning) rebellieren, der sich mit 128 Scorer-Punkten sowohl die Art Ross Trophy als auch den MVP-Award (Hart Memorial Trophy) gesichert hatte. Rechnet man den aktuellen Schnitt von Leon Draisaitl auf 82 Spiele hoch, würde der gebürtige Kölner den Russen sogar noch übertreffen und an der 140er-Marke kratzen. Die bwin Redaktion erklärt, wie sich Draisaitl in die MVP-Diskussion unter den amerikanischen Experten katapultiert hat.
1) Entwicklung zum Two Way Player
„Es ist kein Geheimnis, dass Leon in der Defensive besser arbeiten kann.“ Zugegeben: Es war eine Kritik auf sehr hohem Niveau an Leon Draisaitl während der Eishockey WM im Sommer, wo er das DEB-Team bis ins Viertelfinale geführt hatte. Doch der 24-Jährige hat sich die Worte von Bundestrainer Toni Söderholm zu Herzen genommen und sich in seiner 6. NHL-Saison endgültig zu einem Two Way Player á la Patrice Bergeron (Boston Bruins) oder Anže Kopitar (LA Kings) entwickelt. Also einem Stürmer, der sowohl offensiv in Puckbesitz als auch in der eigenen Zone dominiert. Bei 3 gegen 5-Unterzahl setzt sein Coach Dave Tippett immer öfter auf Draiaitl statt Connor McDavid als einzigen Stürmer. Die Folge: 23:52 Minuten Eiszeit pro Spiel und damit Topwert aller Angreifer der gesamten Liga!
2) Eiskalt in der Overtime
Als Spiegelbild der bisherigen Oilers Saison (alle NHL-Wetten) dient der 2:1-Auswärtserfolg bei den Pittsburgh Penguins Anfang November. Leon Draisaitl und Co. meisterten 5 Unterzahl-Situationen gegen eine durchaus starke Powerplay-Reihe (Guentzel/Crosby/Malkin). In der Overtime stahl der 24-Jährige den beiden Elite-Scorern ebenfalls die Show und entschied das Spiel zu Gunsten der Kanadier. Auch in den Spielen gegen die Washington Capitals (2:1) sowie Columbus Blue Jackets (2:1) gelang Draisaitl der Siegtreffer. Zum Vergleich: Nikita Kucherov kam in seiner MVP-Saison auf 8 Game Winner.
Where does he hide the „AUTOMATIC IN OT“ button? ?#LetsGoOilers pic.twitter.com/KyGkUTsxjS
— Edmonton Oilers (@EdmontonOilers) November 2, 2019
3) Sniper auf dem Flügel
Ein Duo, das Draisaitls Physis sowie den Speed von McDavid vereint, findet sich in der NHL kein 2. Mal. Auffällig ist in der Saison 2019/20 außerdem, dass der DEB-Nationalspieler auf dem linken Flügel noch weniger Chancen für seine Tore braucht. Im Schnitt sitzt fast jeder 4. Schuss. Das jüngste 4:0 gegen die New Jersey Devils leitete Leon Draisaitl mit seinem Führungstor ein und baute seine Serie auf 8 Spiele mit mindestens einem Scorerpunkt aus.