Nur noch wenige Tage, dann startet am 5. Mai die IIHF Eishockey WM 2017 in Köln und Paris. Mit den eigenen Fans im Rücken und einigen NHL-Stars wollen die deutschen Kufencracks gerne an das Ergebnis von 2010 (Platz 4) anknüpfen. Bis die Startsirene fällt, muss Bundestrainer Marco Sturm allerdings noch das eine oder andere Personalpuzzle lösen.
Zum 9. Mal findet eine Eishockey-Weltmeisterschaft auf deutschem Boden statt. Zum ersten Mal teilt sich der Deutsche-Eishockey-Bund die Gastgeberrolle mit einem weiteren Land. Während die französische Hauptstadt Paris nach 1951 erst zum 2. Mal WM-Spiele ausrichtet, ist Köln (1955, 2001, 2010) schon zum 4. Mal dabei und zementiert damit seinen Ruf als eine der Eishockey-Hochburgen in Deutschland. Zwischen dem 5. Mai und 16. Mai ist das DEB-Team an 11 Tagen 7 Mal in der Kölner Lanxess Arena gefordert.
Die Gruppenspiele des DEB-Teams
Spiel 1: USA – Deutschland, 5. Mai, 20:15 Uhr
Spiel 2: Deutschland – Schweden, 6. Mai, 20:15 Uhr
Spiel 3: Deutschland – Russland, 8. Mai, 16:15 Uhr
Spiel 4: Slowakei – Deutschland, 10. Mai, 20:15 Uhr
Spiel 5: Dänemark – Deutschland, 12. Mai, 20:15 Uhr
Spiel 6: Italien – Deutschland, 13. Mai, 20:15 Uhr
Spiel 7: Deutschland – Lettland, 16. Mai, 20:15 Uhr
Viertelfinale ist das Ziel
Das durchschnittliche Abschneiden der DEB-Auswahl seit der Jahrhundertwende entspricht eher nicht den Zielen in diesem Jahr. Nimmt man die Ergebnisse zusammen, landete die Eishockey-Auswahl auf Platz 10. Das klare Ziel für die 7 Vorrundenspiele in Köln lautet: Viertelfinale und damit Einzug unter die besten 8 Nationen der Welt. Das schaffte die Mannschaft bei den letzten 17 Weltmeisterschaften nur 4 Mal. Heraus sticht natürlich der sensationelle 4. Platz bei der letzten Heim-WM vor 7 Jahren. Siege gegen die schlechter eingestuften Mannschaften aus Dänemark, Lettland und Italien würden realistischerweise das Weiterkommen bedeuten – Quote 1.75. Da die Spiele gegen die direkten Konkurrenten jedoch am Ende angesetzt sind, könnte der Druck entsprechend hoch sein. Siege gegen die USA, Schweden oder Russland würden einer Überraschung gleich kommen.
Der Beginn der Vorbereitung verlief eher holprig. Gegen Norwegen und Weißrussland setzte es je 2 Pleiten. Optimismus verbreiteten der furiose Sieg (7:4) und die knappe Niederlage (3:4 n.P.) zuletzt gegen den 12-maligen Weltmeister Tschechien. Bevor es losgeht, wird am 30. April in Bietigheim und am 1. Mai in Ravensburg noch gegen Lettland getestet.
Titelverteidiger und Top-Favorit ist das Mutterland des Eishockeys Kanada – Quote 2.70. Die Nordamerikaner könnten bei einem Erfolg mit Rekordsieger Russland (27 WM-Titel) gleichziehen, die von den Buchmachern direkt dahinter eingestuft werden – Quote 3.60. Das DEB-Team ist mit einer Quote von 81.00 auf den Titel selbstverständlich Außenseiter. Ein Finaleinzug (Quote 34.00) oder eine Top 3-Platzierung (Quote 24.00) wären hingegen etwas wahrscheinlicher.
Die NHL-Stars sind heiß
Kommen sie oder kommen sie nicht? Die Rede ist von den noch involvierten deutschen Profis aus der NHL. Leon Draisaitl (Edmonton Oilers), Tom Kühnhackl (Pittsburgh Penguins), Korbinian Holzer (Anaheim Ducks) und Philipp Grubauer (Washington Capitals) haben die erste Playoff-Runde in der besten Liga der Welt überstanden. Die Konstellation in den Conference-Halbfinals der NHL sieht nun mit Washington gegen Pittsburgh und Anaheim gegen Edmonton 2 deutsche Duelle vor. Ein Duo könnte Trainer Sturm also frühestens kurz nach Turnierstart einkalkulieren. Auf die beiden anderen Spieler wird er dann, je nachdem wer weiterkommt, höchstwahrscheinlich verzichten müssen. Laut dem Trainer sind alle heiß und wollen möglichst vor heimischem Publikum dabei sein.
Fehlen darf mit Patrick Reimer, von den Thomas Sabo Ice Tigers aus Nürnberg, natürlich auch nicht der Topscorer, Spieler und Stürmer des Jahres 2017 aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL). In Kürze werden außerdem die Top-Spieler von Meister EHC Red Bull München und Vize Wolfsburg erwartet. Vorprogrammiert sind damit schwere Personalentscheidungen und Rochaden für den Trainer. Als erstes traf es mit Torwart Dennis Endras am Dienstag gar einen der Helden von 2010.