München mit einer Hand am Pott – die Grizzlys benötigen ein Eishockey-Wunder. So lautet die Ausgangslage vor dem 5. und wohl entscheidenden Spiel im DEL Finale. Am Ostermontag (ab 15:00 Uhr) bekommen München und Erfolgstrainer Don Jackson ihren ersten von insgesamt 3 Matchpucks zum erneuten Titelgewinn.
Und Rumms! Diese 2:7 vor heimischer Kulisse trifft Wolfsburg ins Mark. Nach zuvor 3 engen Duellen (2:3 OT, 2:3, 2:1 aus Sicht der Grizzlys) kassierten die Niedersachsen nun die höchste Niederlage in einem DEL Finale. Bei einer Quote von 20.00 glauben die bwin Buchmacher nicht mehr an ein Comeback. In einer Best-of-Seven-Serie sind solche Pleiten nicht umbedingt kriegsentscheidend – und dennoch offenbarte Spiel 4, warum die Wolfsburger letztlich (noch) nicht reif für den Titel sind.
Grizzlys mental und physisch am Boden
Eishockey-Fans, die sich erst über Ostern in das Endspiel eingeklinkt haben, wundern sich sicherlich über den Spielverlauf. Nach Führungstreffern des Ex-Münchners Jeremy Dehner und Brent Aubin nahm das Debakel seinen Lauf, weil nur die Roten Bullen das enorme Tempo aus dem Anfangsdrittel halten konnten. Die ganze Wahrheit: Zum nunmehr 3. Mal in dieser Finalserie flutschte den Grizzlys trotz Führung ein Sieg aus den Fingern.
„Warum sollten wir nich noch einmal in München gewinnen?“ Mit dieser Frage schloss Trainer Pavel Gross sein kurzes Statement nach dem 2:7 ab. Dem gewieften Taktiker ist es zuzutrauen, mit Wolfsburg am Ostermontag in München wieder ein ganz anderes Gesicht zu zeigen. Das Powerplay wirkt bereits verbessert. Doch einen 1:3-Rückstand in der Serie gegen einen Gegner in dieser eiskalten Verfassung reparieren, übersteigt auch seine Möglichkeiten. Gewinnen die Niedersachsen Spiel 5 oder erzwingen eine Verlängerung? Quote: 2.15.
Michael Wolf jagt den Reimer-Rekord
Dafür dürfen sich die Grizzlys nicht erneut in einen offenen Schlagabtausch drängen lassen. Die Eindrücke vom Konditionsvorteil und der damit verbundenen Münchner Dominanz in Drittel 2 (siehe Infografik vor dem DEL Finale) bestätigten sich allesamt. Am Ostermontag fallen mindestens 3 Tore in diesem Spielabschnitt – Quote: 3.20!
„Die Spiele, in denen du den Sack zu machen kannst, sind immer die schwersten. Wir erwarten wieder harte Zweikämpfe“, sagte EHC-Spieler Frank Mauer. Seinem Sturmpartner Michael Wolf, der bei der Aufholjagd in Wolfsburg seine DEL-Tore 301 und 302 erzielt hatte, winkt am Ostermontag neben seinem 2. Meistertitel sogar ein Rekord. 3 Buden fehlen dem 36-Jährigen zur Bestmarke von Nationalspieler Patrick Reimer (305/Thomas Sabo Ice Tigers).