Gerade mal knapp einen Monat ist es her, dass Luke Humphries den größten Triumph seiner Karriere einfuhr. Im Alexandra Palace in London gewann der Engländer die PDC Darts WM. Doch wie schon viele vor ihm, hat er nun mit den Folgen zu kämpfen.
500.000 britische Pfund, die große Sid Waddell Trophy und eine riesige Portion Aufmerksamkeit – ein Darts Weltmeister (alle Darts Wetten) bekommt viel. Doch nicht jeder kann mit dem Druck und den Erwartungen, die der Titel mit sich bringen umgehen. Legende Phil Taylor schien es nichts auszumachen. Er schnappte sich die Weltmeisterschaft in seiner Hochzeit 8 Mal in Folge. Das war jedoch 1995 bis 2002. Damals war die Medienpräsenz beim Darts nicht ansatzweise so groß wie heute. Die Bekanntheit außerhalb des Darts-Mutterlandes England hielt sich noch in Grenzen.
Das ist heute anders. Zahlreiche TV-Termine, Interviews, Sponsoren-Verpflichtungen – der WM-Titel fordert in der Folge viel Zeit ein. Die Auswirkungen sind oft am Oche spürbar. Die Leistung bei großen Turnieren ist nicht wie zuvor. Das erfährt nun auch Luke Humphries. Der 28-Jährige verpatzte den Start ins Turnierjahr 2024.
Erst 2 Siege im Jahr 2024
Humphries war nach dem Sieg im Ally Pally bei 4 Turnieren am Start und konnte gerade einmal 2 Spiele gewinnen. Beim Bahrain Masters siegte er gegen den Abdulla Saeed (6:0) und beim Dutch Masters (beide Turniere gehören zur World Series) ließ er Lokalmatador Jermaine Wattimena (6:0) keine Chance. Danach war bei beiden Turnieren bereits im Viertelfinale Schluss.
Am 1. Spieltag der Premier League Darts und beim The Masters unterlag es gleich in der ersten Partie. Generell hat man den Eindruck, dass die Leichtigkeit, mit der Humphries gerade Ende des vergangenen Jahres unterwegs war, verloren gegangen ist. Ein Selbstverständnis zur rechten Zeit auch mal ein Highfinish zu spielen oder den Gegner mit einer 180 unter Druck zu setzen, ist nicht mehr da.
Ähnlich erging es auch Michael Smith 2023. Im Januar des letzten Jahres schnappte er sich den WM-Titel, anschließend hatte er mit großen Formschwankungen zu kämpfen. Zurück zu Humphries. Der Engländer hat vor allem mit Shootingstar und Namensvetter Luke Littler zu kämpfen. In diesem gab es bereits 2 Neuauflagen des WM-Finals, das Humphries für sich entschied. Beide konnte der 16-jährige Littler gewinnen. Humphries muss nun aufpassen, dass er nicht in eine bedeutende Krise rutscht.
Schon am 2. Spieltag der Premier League wäre ein Weiterkommen wichtig, um der Konkurrenz zu zeigen, dass er noch da ist und sich nicht auf dem WM-Titel ausruht!