Cambridge gegen Oxford: Die Deutschen beim Boat Race
Cambridge gegen Oxford: Die Deutschen beim Boat Race

Cambridge gegen Oxford: Die Deutschen beim Boat Race

Am Ostersonntag wartet London mit der 162. Auflage des legendären Boat Race zwischen den Universitäten von Oxford und Cambridge auf. Wenn sich die Elite der Akademiker von ihren Büchern erhebt und zum Ruder greift, schaut ganz England auf das 6.779 Meter lange Regatta-Teilstück auf der Themse in London. Bis zu 300.000 Zuschauer säumen dann das Ufer des Flusses. Und es gibt mehrere Gründe auch aus Deutschland mal einen Blick nach England zu werfen, um zu schauen, was die klugen Kraftprotze aus heimischen Gefilden so anstellen.

Spannender könnte es nicht sein. Im Gesamtvergleich führt die Universität Oxford mit 81:79. Mit 7 Siegen aus den letzten 10 Rennen überholten die Jungs aus der Grafschaft Oxfordshire ihre Konkurrenten aus Cambridge vor 2 Jahren. Nur einmal, im Jahr 1877, endete das historische Rennen unentschieden. Die Mannschaft von Oxford wird auch „dark blues“ (die Dunkelblauen) genannt, während das Cambridge-Team als „light blues“ (die Hellblauen) bekannt ist. Diese Farben spiegeln sich auch in den Rudertrikots beider Teams wider (siehe Titelbild).

Vor allem hinsichtlich der Herkunftsländer der Teilnehmer gab es in den vergangenen 10 Jahren einige Besonderheiten.

boatrace

Zunächst mal ist es keine Überraschung, dass die Briten am häufigsten in den Booten sitzen. Doch auch andere Nationen haben der Regatta schon ihren Stempel aufgedrückt. US-Amerikaner sitzen bei beiden Unis am zweithäufigsten im Boot. Besonders erfreulich, dass aus deutscher Sicht in den vergangenen 24 Jahren immer mehr Ruderer den Sprung in eins der 2 Boote geschafft haben.

Laut dem deutschen Ruderverband war Dirk Bangert im Jahr 1992 der erste von heute insgesamt 23 einheimischen Athleten. 16 legten sich für Cambridge und 7 für Oxford ins Zeug. Wie gut man sein muss, um die Gunst eines Platzes in einem Team zu erhaschen, zeigt die Tatsache, dass die Mehrzahl von ihnen mindestens in der U23-Nationalmannschaft oder sogar im A-Team gerudert hat. Einige waren sogar Weltmeister im Achter. Mit dem Deutsch-Amerikaner Ali Abbasi geht nun am Sonntag der 24. Deutsche an den Start. Er rudert – wie die meisten seiner Landsleute – für Cambridge.

Vor allem die letzten Erfolge von Cambridge werden auch immer in Verbindung mit deutschen Sportlern gebracht. Sie sind ein Erfolgsfaktor für die Ruder-Mannschaft der Universität. Moritz Schramm saß beim letzten Erfolg 2012 mit im Boot. Thorsten Engelmann und Sebastian Schulte waren 2007 dabei. 33% der siegreichen nicht-britischen Cambridge-Ruderer kommen damit in den letzten 10 Jahren aus Good Old Germany.

Vielleicht kann Ali Abbasi in diesem Jahr die Statistik noch weiter aufbessern. Jedenfalls ist sein Team in diesem Jahr der leichte Favorit auf den Sieg.

Quoten: Sieg Cambridge 1.75, Sieg Oxford 1.95

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