Deontay Wilder vs. Luis Ortiz: Der Thriller, der alles ändern kann
Deontay Wilder vs. Luis Ortiz: Der Thriller, der alles ändern kann

Deontay Wilder vs. Luis Ortiz: Der Thriller, der alles ändern kann

Die Vorbereitung für das lang ersehnte Rematch zwischen WBC-Champion Deontay Wilder und Tyson Fury im Frühjahr 2020 könnte kaum unterschiedlicher sein. Während der Gypsy King (gegen Otto Wallin) darauf bedacht war, jedes Risiko zu vermeiden, stellt sich Wilder seinem bisher härtesten Gegner Luis Ortiz kurzerhand noch einmal. Verträgt das Schwergewicht ein weiteres Beben?

Juni 2019: Dem als Ersatzmann eingesprungenen Andy Ruiz Jr. reichte gegen Anthony Joshua eine knapp 5-wöchige Vorbereitungszeit zu einem der größten Upsets in der jüngeren Box-Geschichte. Ein schwarzer Abend für AJ, der seitdem seine Gürtel los ist. Und natürlich auch für seinen Promoter Eddie Hearn, der die in der Schublade schlummernden Pläne für weitere Big Fights (Tyson Fury, Deontay Wilder etc.) auf Eis legen muss.

November 2019: Der internationale Haudrauf-Zirkus blickt dem Kampf Deontay Wilder vs. Luis Ortiz 2 in Las Vegas entgegen. Schwer zu sagen, ob hierbei die Spannung oder die Sorge vor einem erneuten Beben und deren Folgen überwiegen. Wer mit Ortiz in den Ring steigt, hat es – unabhängig vom Ausgang des Kampfes – eher bereut. Rechtsauslage, eine riesige Reichweite und die Erfahrung von über 350 Amateur-Kämpfen, die gar nicht im offiziellen Rekord aufgelistet sind, machen den bulligen Kubaner (Spitzname: King Kong) zu einem Schreckgespenst im Schwergewicht.

Reicht diesmal die Kraft des King Kongs?

Dass er von der überwiegenden Mehrheit der Top-Boxer lieber links liegen gelassen wird, wirkt fast wie eine heimliche Absprache. Nur Deontay Wilder will sich daran partout nicht halten. Was den „Bronze Bomber“ dazu verleitet hat, innerhalb von eineinhalb Jahren gleich 2 Mal gegen Luis Ortiz anzutreten? Will er es den Kritikern, die Wilders fast perfekte Bilanz (41-0-1) mitsamt der irren K.o.-Quote (95,2%) anprangern und ihm vorwerfen, zu oft gegen Fallobst-Boxer gekämpft zu haben, nun endgültig beweisen?

Der WBC-Champion nimmt das Rematch gegen Luis Ortiz zwar als Favorit (Quote 1.17) auf. Aber auch in dem Wissen, dass im Falle einer Niederlage wohl der für Frühjahr 2020 geplante Fury-Fight ausfällt und dazu schon beim Thriller im März letzten Jahres nicht allzu viel gefehlt hatte. In Runde 7 taumelte er von einem rechten Haken getroffen durch den Ring. Der Gong verhinderte nicht nur einen Abbruch, sondern leitete in der Folge auch ein beeindruckendes Comeback ein.

Sein noch weitaus brutalerer Niederschlag gegen Ortiz in Runde 10 täuscht jedoch darüber hinweg, wie offen der Kampf war. Auf den Punktezetteln lag der Kubaner bei allen Referees nur knapp mit jeweils 84:85 Zählern hinten. Womöglich wäre Ortiz als Sieger aus dem Ring gestiegen, wenn er sich seine Kraft besser eingeteilt hätte. Für den 32. Sieg im 33. Kampf des 40-Jährigen winkt eine Quote von 5.00 (alle Box-Wetten).

Die Fans jedenfalls dürfen sich erneut auf einen spannenden Fight freuen. Wilder, der seine 10. Titelverteidigung anstrebt, kündigte ab: „Meine Aufgabe lautet, so viele Schmerzen wie möglich zu verursachen. Ich will dieses Mal mehr mit dem Jab arbeiten, sauber vorgehen und mich so in Position bringen, dass er schon früher von meiner Rechten auf die Bretter geht. Mein Ziel ist wie immer, den Gegner spektakulär auszuknocken. Es wird ein großartiger Kampf, die Leute bekommen, wofür sie bezahlen. Sie wissen, was sie erwarten können, nur nicht, ob es früher oder später passiert.“

Deontay Wilder vs. Luis Ortiz: Die letzten 5 Kämpfe

Mai 2019: Dominic Breazeale – Sieg/KO

Dezember 2018: Tyson Fury – Remis (Geteilte Entscheidung)

März 2018: Luis Ortiz – Sieg/TKO

November 2017: Bermane Stiverne – Sieg/KO

Februar 2017: Gerald Washington – Sieg/TKO

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März 2019: Christian Hammer – Sieg (Einstimmiger Punktsieg)

Dezember 2018: Travis Kauffman – Sieg/KO

Juli 2018: Razvan Cojanu – Sieg/KO

März 2018: Deontay Wilder – Niederlage/KO

Dezember 2017:  Daniel Martz – Sieg/KO

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