Feigenbutz war schon einmal Weltmeister. 2015, mit damals gerade einmal 19 Jahren, gewann er den Interims-Weltmeistertitel im Super-Mittelgewicht gegen Mauricio Reynoso durch K.o. in der 3. Runde. Er war damals das deutsche Top-Talent und sollte das Boxen wieder salonfähig machen. Das Vorhaben aber geriet schon nach der ersten Titelverteidigung ins Stocken. Zwar besiegte er Giovanni de Carolis in Karlsruhe nach Punkten, doch das Ergebnis war bei Fachleuten heftig umstritten und wurde sogar als Skandal-Urteil gebrandmarkt. Im Re-Match mit dem Italiener um den bedeutenderen Titel der WBA kassierte er zudem eine krachende K.o.-Niederlage.
Feigenbutz lernte von Amateuren
Danach ging Feigenbutz einen anderen Weg. Ihm und seinem Umfeld wurde deutlich, dass „Iron Junior“ zwar über die nötige Schlagkraft verfügt, es ohne die boxerischen Grundlagen für ganz oben aber nicht reichen wird. Somit ging er erst einen Schritt zurück, um 2 nach vorne zu machen. Feigenbutz, der nie als Amateur boxte, sondern ohne Umwege den Weg ins Profi-Lager fand, ging eine Zusammenarbeit mit dem Deutschen Boxsport-Verband ein. Im dortigen Sparring mit den Amateuren verbesserte er Deckung, Beinarbeit und Führhand. Seit der erwähnten Pleite Anfang 2016 ist er ungeschlagen. Dank 10 Siegen in Folge, 9 davon vorzeitig, darf sich Feigenbutz nun abermals WM-Hoffnungen machen. In seinem kompletten Kampf-Rekord stehen 33 Profi-Kämpfe, 31 Mal gewann er, 27 durch K.o..
Außenseiter gegen Plant
Weltmeister Plant ist für unsere Bookies klarer Favorit – Quote 1.07 für einen Sieg des Titelverteidigers. „Sweethands“ lernte sein Handwerk im Kickboxen und wurde dort, bevor er 2010 zum reinen Box-Sport wechselte, ebenfalls Weltmeister. Seit 2010 ist der 27-Jährige mittlerweile Profi, seit einem Jahr hält er den IBF-Gürtel in seinen Händen. Im WM-Kampf besiegte er Jose Uzcategui einstimmig nach Punkten, nachdem er ihn während des Fights auch zweimal auf die Bretter schickte. Die erste Titelverteidigung gewann er ebenfalls souverän. Der bis dahin unbesiegte Mike Lee hielt nur 3 Runden durch. Plant stammt aus Nashville, für ihn ist es ein Heimspiel. Bei den Voraussetzungen kann Feigenbutz den Gürtel wohl nur durch Knock-out gewinnen, auf die Punktrichter dürfte kein Verlass sein.