Große Chance für Manuel Charr. Der deutsche Boxer, der in der jüngeren Vergangenheit vermehrt durch Schlagzeilen außerhalb des Rings in den Medien war, kann am Samstag den Schwergewichts-Gürtel der WBA gewinnen. Voraussetzung dafür ist ein Sieg gegen Alexander Ustinov. Charr wäre dann der erste deutsche Schwergewichts-Weltmeister seit Box-Legende Max Schmeling.
Eine sehr lange Zeit wartet Deutschland nun schon auf einen Weltmeister im Schwergewicht. Am 22. April 1938 verlor Max Schmeling seinen WM-Titel in der Königsklasse des Boxens im Yankee Stadium in New York gegen Joe Louis. Seitdem versuchten viele deutsche Kämpfer vergeblich, das Schmeling-Erbe anzutreten. Willi Fischer, Axel Schulz, Luan Krasniqi und Marco Huck – sie alle scheiterten. Schafft es Manuel Charr?
Sportlich überzeugen und Skandale hinter sich lassen
Der gebürtige Libanese überlässt vor seinem Kampf gegen Alexander Ustinov in Oberhausen nichts dem Zufall. Neben einem intensiven 10-Wochen-Trainingsprogramm hat der 33-Jährige auch seine Ernährung umgestellt:
„An zwei Tagen pro Woche esse ich nur Grünes.“
Charr will es sich, seinen Fans und vor allem seinen Kritikern beweisen – und endlich wieder positive Schlagzeilen im Ring schreiben. Die Liste seiner Skandale ist lang und bei der deutschen Öffentlichkeit weit mehr im Gedächtnis als seine sportlichen Erfolge. 2006 erhielt er eine Anzeige wegen Totschlags, wurde allerdings freigesprochen. 2011 folgte eine Festnahme wegen Autoschieberei, das Verfahren wurde eingestellt. Vorläufiger Höhepunkt: Vor 2 Jahren war Charr Opfer einer Schießerei in Essen. Der Boxer schwebte daraufhin sogar für kurze Zeit in Lebensgefahr. Das alles soll nun der Vergangenheit angehören.
Sportlich überzeugen und Skandale hinter sich lassen
Manuel Charr hatte in seiner Karriere bereits einige große Namen vor den Fäusten. Die bekanntesten waren sicherlich Vitali Klitschko (September 2012) und Alexander Powetkin (Mai 2014). Beide Kämpfe verlor der „Diamond Boy“. Ein Kräftemessen mit David Haye wurde 2013 aufgrund einer Verletzung seitens des Engländers abgesagt. Für Charr ist es nun an der Zeit, endlich einen bedeutenden Kampf zu gewinnen.
Zwar gehört Gegner Alexander Ustinov nicht zu den ganz großen Namen der Szene, stellt mit einer Größe von 2,02 Meter und einem Gewicht von 136 Kilogramm aber eine hohe Hürde dar. Würde der Deutsche den Kampf gewinnen, wäre er Schwergewichts-Weltmeister der WBA und hätte ein Duell mit Klitschko-Bezwinger Anthony Joshua sicher. Das wäre gut für seinen Ruf und natürlich auch für seine Geldbörse.
Bilanz pro Ustanov
Seit dem Schusswaffen-Anschlag auf ihn hat Charr 2 Kämpfe bestritten und beide Fights für sich entschieden. Andrei Mazanik besiegte er im Juni 2016 durch TKO, Sefer Seferi wurde im August 2016 einstimmig nach Punkten geschlagen. Die Kampfstatistik des 33-Jährigen steht bei 30 Siegen (17 K.O.) und vier Niederlagen. Ustanov kann 34 Erfolge (25 K.O.) vorweisen und musste sich erst ein einziges Mal geschlagen geben. Ein Selbstläufer wird der Kampf um den WM-Titel auf jeden Fall nicht. An Charrs Selbstbewusstsein soll es letztendlich aber nicht scheitern:
„Ich habe Respekt vor Ustinov. Er ist ein Bär, aber ich bin der Jäger. Mich interessiert nicht gegen wen ich boxe. Man kennt mich, ich bin Manuel Charr. Ich steige gegen jeden in den Ring.“
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