K.o-Serie gerissen, Gürtel Nummer 4 gewonnen! Anthony Joshua hat den nächsten Schritt auf den Thron im Schwergewichtsboxen gemacht. Nach dem ungefährdeten Sieg über Joseph Parker nennt er die Titel der Verbände WBA, WBO, IBF und IBO sein Eigen. Eine Hürde bleibt: Deontay Wilder, der amtierende WBC-Champion. Was der Kampf des Jahres an Spektakel schuldig blieb, könnte jener britisch-amerikanische Showdown erfüllen.
Mit der denkwürdigen Wembley-Schlacht gegen Wladimir Klitschko hatte diese Nacht kaum etwas gemeinsam. Kurz und knapp ausgedrückt, reiste der britische Super-Athlet aus Cardiff mit einem Gürtel mehr sowie der Erkenntnis ab, einen Kampf über 12 Runden in Klitschko-Manier kontrollieren zu können. Vor allzu schwere Aufgaben wurde Anthony Joshua vom quirligen Herausforderer aus Neuseeland freilich auch nicht gestellt.
Termin für die Krönung gesucht
Parkers kurze Drangphasen in den Runden 5 und 6, wo er einen Aufwärtshaken anbringen konnte, veranlassen keine der beiden Seiten dazu, ernsthaft über einen Rückkampf nachzudenken. Der Kiwi-Fighter muss sich mit knapp 8 Mio. $ an „Schmerzensgeld“ zufrieden geben, während die Boxwelt lieber heute als morgen den Gong zu einem anderen Kampf herbeisehnt: Anthony Joshua vs. Deontae Wilder (aktuelle Box-Wetten)!
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Der polarisierende US-Boy war eigentlich als Co-Kommentator geladen. Im Ring wollte man ihn (noch) nicht sehen, also reiste dieser kurzerhand gar nicht an. So war es Joshua selbst vergönnt, den ultimativen Vereinigungskampf um alle 5 Titel anzuzetteln: „Wilder, let’s go, Baby! Let’s go!“ Die Antwort des „Bronze Bombers“ via Instagram ließ nicht lange auf sich warten. Der Mega-Fight, von dem es einige Male hieß, AJ laufe diesem davon, wird definitiv kommen. Vermutlich noch 2018 – deklariert als Jahr des Schwergewichts!
Was für ein USA-Debüt spricht
„Jetzt ist nicht die Zeit, sich zurückzulehnen“, drücken der Shootingstar und sein Promoter Eddie Hearn auf die Tube. „Bringt mir Wilder und ich haue ihn um. Wir müssen dafür nicht in die USA gehen.“ Eben an dieser Stelle drohen komplizierte Verhandlungen. Joshua hat auf der Insel einen wahren Box-Boom ausgelöst. Dementsprechend soll der Titel, der ihn auf eine Stufe mit Landsmann Lennox Lewis stellen würde, auf englischem Boden her.
Strahlkraft und eine fürstliche Kampfbörse sprechen für Las Vegas oder New York – gleichzeitig Joshuas USA-Debüt! Dass die amerikanischen Showkultur ein solches Event als Kampf des Jahrhunderts aufzieht, versteht sich von selbst. Dort boxt Deontay Wilder offenbar in einer eigenen Liga.
Ihm sagt man einen unorthodoxen Stil mit dem berühmten „Killerinstinkt“ nach. Zu Monatsbeginn der Mann mit dem härtesten Punch von Alabama seinen WBC-Gürtel gegen Luis Oritz verteidigt. Kein anderer Boxer weist nach 40 Kämpfen eine so kolossale K.o-Quote (98,5%) auf. Welchen Showdown man erwarten darf, zeigen bereits die weiteren Zahlen aus der Joshua vs. Parker-Grafik.
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