66 Siege über die Regular Season und Besenfest-Spiele in den NBA Playoffs mit nur 2 Niederlagen in 14 Duellen. Zur besseren Einordnung sei gesagt: Die Boston Celtics haben – unabhängig von Länge und Ausgang der NBA Finals gegen die Dallas Mavericks – weit mehr Siege (78) auf dem keltischen Kerbholz als jeder der 3 vorherigen NBA Champions, darunter die Bucks (62), die Warriors und die Nuggets (je 69). Und dennoch wurde ein Titel-Favorit (Quote 1.42) selten so kritisch beäugt wie dieses Team.
„Nie ernsthaft geprüft“, lautet der Vorwurf an die Celtics, der sich auf eine in der Breite eher maue Eastern Conference sowie etwaiges Verletzungspech sämtlicher Playoff-Gegner stützt. Ob sich dieser im Laufe der Final-Serie gegen die Mavs erhärtet? Uns falls ja: Führt Superstar Luka Doncic dann zum ersten Mal in der 78-jährigen NBA-Historie einen Nummer 5-Seed zum Titel? Die bwin News Redaktion nimmt die Starting Five – basierend auf den meist gespielten Line Ups – genau unter die Lupe:
Kristaps Porzingis vs. Daniel Gafford
Wir beginnen unseren Mann-gegen-Mann-Vergleich bei Celtics vs. Mavericks mit einem Fragezeichen. Wann kann der seit Wochen mit einer Day to Day-Injury gelistete Porzingis in der Final-Serie eingreifen? Fit transportiert der baumlange Lette (2,18 Meter) ein Skill-Set auf das Parkett, das in der NBA so einzigartig wie ein Einhorn in der Tierwelt ist. Die Frage nach dem Center-Duell zwischen Gafford und einem halb fitten Porzingis stellt sich dank Al Horford als zuverlässigem Backup eher nicht. Mit „Big Al“ als Starter gewannen Boston 9 von 10 Playoff-Duelle.
1:0 für die CelticsJayson Tatum vs. P.J. Washington
Ähnlich wie Gafford erst im Februar zu den Texanern gekommen, entpuppte sich der Washington-Trade als wichtiger (Defensiv)-Faktor auf dem Weg in die NBA Finals. Sein Scoring kam besonders in der Serie gegen OKC zum Vorschein, als er zwischen Game 2 und 4 im Schnitt 25 Punkte auflegen konnte. Doch braucht es eine große Analyse, wenn auf der Gegenseite der potenzielle Finals MVP steht, der wahlweise für andere oder sich selbst Shots kreiert und obendrein zu den Top 5 Reboundern dieser Post Season zählt?
2:0 für die CelticsJaylen Brown vs Derrick Jones Jr.
Vorweg: Brown dürfte es defensiv öfter mit Luka Doncic als Jones Jr. zu tun bekommen. Letzterer verkörpert jedoch die Physis, die Boston in dieser Serie fürchten muss. Damit sind vor allem die Drives mitsamt krachenden Dunks des Small Forwards gemeint. Nicht zuletzt durch die MVP-Performance in den Eastern Conference Finals behält Brown hier die Nase vorn. Wenn sich Tatum eine Kunstpause erlaubt, hält der 27-Jährige die Punkte-Ausbeute des Celtics-Duos konstant bei 50 + X – andersherum bei Jones/Doncic schwer vorstellbar!
3:0 für die CelticsDerrick White vs Kyrie Irving
Über den Tellerrand bzw. die genanten Spieler geschaut, erwartet die Basketball-Welt das Duell des komplettesten gegen den spektakulärsten Backcourt der NBA. Also eine Punkteteilung? Nicht ganz! Immerhin weist Irving die Erfahrung von drei Final-Serien (2015, 2016, 2017 mit Cleveland) auf – inklusive Clutch-Dreier! Als alleiniger Anführer in Boston angeeckt, zieht „Uncle Drew“ aus der ihm entgegenschlagenden Feindseligkeit im TD Garden womöglich die Energie, die seine schon jetzt phänomenale Dreier-Quote (42,1 %) weiter nach oben pusht.
3:1 für die CelticsJrue Holiday vs Luka Doncic
Die Clippers, OKC und die Timerwolves teilen ein Schicksal: Keiner hatte auch nur den Hauch einer Antwort auf „Luka Magic“. Was der Final-Gegner hat, ist das auf dem Papier und in der Praxis beste Guard-Verteidiger-Duo. Der Slowene, der bei tickender Shot Clock mit dem IQ eines Schach-Großmeisters aufspielt und dessen Ball Handling auch einen Mikado-Filigranisten in den Schatten stellen würde, findet auch einen Weg an Holiday UND White vorbei. Stichwort: Step Back-Three!
Endstand: 3:2 für die Celtics