Während in den meisten Fußballstadien der Ball nicht mehr rollt, flog der Federball noch bis Sonntag in der Barclaycard Arena. Die BWF setzte ungeachtet des Coronavirus die All England in Birmingham fort. Dabei stoß der Weltverband schon vor Beginn des ältesten Badmintonturniers der Welt auf Kritik. Sowohl Spieler als auch Trainer mahnten die Verantwortlichen an, allerdings ohne Erfolg. Letztendlich verzichteten nur eine handvoll Teilnehmer auf den Start in England. Dass sich unter den Abwesenden kein Chinese befand, war auf den ersten Blick etwas überraschend. Doch die finalen Ergebnisse zeigen, dass die Vorbereitungen für die Spieler aus der Volksrepublik nicht ganz so optimal verlaufen sein können.
Punkt, Satz, Spiel. Durch ein 21:19 21:15 gewann Tai Tzu Ying (Taiwan) nach 2017 und 2018 ihren 3. Titel im Dameneinzel bei den All England. Gleichzeitig beendete die 25-Jährige eine Erfolgsserie von Dauersieger China. Nach 25 Jahren ging das Reich der Mitte erstmals in allen Disziplinen leer aus, dabei stellte der Verband in 3 von 5 Disziplinen die an Rang 1 gesetzten Spieler.
Herren- und Dameneinzel
Über die letzten Jahre hinweg dominierte China die Herreneinzel-Disziplin. Von 1997 bis 2018 holten die Asiaten 14 von 21 möglichen Titel bei den All England. Doch seitdem Kento Momota die Weltelite dominiert, ist auch für die Volksrepublik nichts mehr zu holen – selbst in Abwesenheit des verletzten Japaners. Schlussendlich langte es nicht für den großen Triumph, geschweige denn für einen Podiumsplatz. Auch der 2-fache Titelträger Chen Long konnte das Ergebnis nicht aufpolieren und scheiterte im Viertelfinale an Lee Zii Jia (Malaysia), an sich auch Landsmann Lu Guangzu die Zähne ausbiß.
Mit Chen Yufei stellte China die topgesetzte Starterin im Dameneinzel. Bis zum Finale bestätigte die Weltranglistenerste ihren Anspruch auf den Titel. Doch am Sonntag war eine ausgelaugte Athletin auf dem Feld zu sehen, der die Spiele in der Turnierwoche ordentlich in den Knochen stand. Somit hatte Tai Tzu Ying leichtes Spiel und heimste den Pokal und 70.000-Dollar Preisgeld ein. Insgesamt lieferten die Chinesen im Dameneinzel die schwächste aller Leistungen ab. Nur 2 Spielerinnen standen überhaupt im Achtelfinale des Turniers.

Herren- und Damendoppel
Im Herrendoppel hat China den Anschluss an die Weltspitze bereits länger verloren. Aktuell steht nur eine Paarung in den Top 10 der Welt – Tendenz absteigend. Der einst so starken Nation haben die indonesischen und japanischen Doppelkonstellationen inzwischen deutlich den Rang abgelaufen. So ist es nicht verwunderlich, dass sich im Endresultat nur ein Paar unter den besten 8 befindet.
Auch wenn die Volksrepublik in der Doppeldisziplin der Damen mit 4 Startern ins Turnier ging, mussten sich 3 der 4 der erdrückenden japanischen Dominanz geschlagen geben. Etwas überraschend standen dennoch die an 6 gesetzten Du Yue und Li Yin Hui am Sonntag in Finale. Mit 13:21 und 15:21 mussten sich beide am Sonntag für Damendoppel-Verhältnisse recht deutlich geschlagen geben.
Mixed
Die Königsdisziplin Chinas und in diesem Jahr die wohl größte Enttäuschung – das gemischte Doppel. Zheng Si Wei und Huang Ya Qiong führten wie bei jedem Turnier das Feld von oben an – Wang Yi Lyu und Huang Dong Ping folgten direkt dahinter. Dass beide bereits am Samstag nicht mehr aufs Feld gingen, war vor Turnierbeginn quasi undenkbar. Mit 18- und 28.000 Punkten Vorsprung auf Weltranglistenposition 3 zeigt sich die Dominanz der letzten beiden Jahre. Davon war in den vergangenen Tagen jedoch wenig übrig geblieben. Zheng/Huang hatten bereits in der Eröffnungspartie ordentlich zu kämpfen und sicherten sich erst nach 3 Sätzen den Einzug in die nächste Runde. Um weiter im Turnier bestehen zu können wäre eine Leistungssteigerung von Nöten gewesen. Zu sehen war davon allerdings nichts, sodass sich beide an Tag 2 wieder aus England verabschieden mussten. Wang/Huang hielten sich immerhin einen Tag länger bei den All England und schieden gegen die späteren Sieger aus.
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Insgesamt lässt sich aber ein Fazit ziehen, welches sich durch fast allen Auftritten bestätigt. Die chinesischen Athleten sind durch die Ausbreitung des Coronavirus in ihrer Vorbereitung stark eingeschränkt gewesen, was sich inbesondere am Fitnesszustand ablesen ließ. Es bleibt nicht auszudenken, dass dies auch Leistungsträgern in anderen Sportarten geschieht.
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