Atlanta Falcons: Einbruch, Umbruch, Aufbruch!
Atlanta Falcons: Einbruch, Umbruch, Aufbruch!

Atlanta Falcons: Einbruch, Umbruch, Aufbruch!

Nur noch wenige Tage bis zum Super Bowl! Während Houston sich für das größte Einzelsportereignis der Welt rüstet, stimmen wir Euch bis zum 5. Februar mit einer umfangreichen Vorberichterstattung auf das große NFL-Finale zwischen den New England Patriots und den Atlanta Falcons ein. Nach den Patriots stehen im neusten Teil unserer „Road to Super Bowl“ nun die Falcons im Blickpunkt.

Wer vor der Saison darauf gewettet hätte, dass die Atlanta Falcons in dieser Saison den Super Bowl erreichen, wäre mit einer Quote im zweistelligen Bereich belohnt worden. Zwar zeigt die Franchise aus dem südlichen US-Bundesstaat Georgia während einer regulären Saison oft solide bis gute Leistungen, doch den Falcons haftet ein gewisses Verlierer-Image an.

Im Endspiel 1999 ging Atlanta gegen die Denver Broncos in Miami (19:34) unter. Bei den folgenden 6 Playoff-Teilnahmen folgten teils krachende Niederlagen, ehe dem Team in dieser Saison der große Wurf gelang. Wenige Tage vor dem Super Bowl gegen die New England Patriots hat ihr Image die Falcons auf kuriose Weise wieder eingeholt.

Kampf gegen das Verlierer-Image

Beim riesigen Medienrummel rund um den Media Day vermisste Kyle Shanahan, Offensive Coordinator, kurzzeitig seinen Rucksack. Inhalt: Das Playbook gegen New England mit sämtlichen Spielzügen. Im Vergleich zur hierzulande bekannten Rucksack-Affäre um den ehemalige HSV-Sportdirektor Peter Knäbel war die Aufregung allerdings schneller beendet, weil ein Journalist das Gepäckstück mit den wichtigen Dokumenten schnell zurückbrachte.

Am aktuellen Höhenflug des Teams besitzt Shanahan, der 2015 mit Head Coach Dan Quinn nach Atlanta gewechselt war, einen gehörigen Anteil. Er brachte die ohnehin schon starke Offense der Falcons noch einmal auf eine neue Stufe. 10 Mal schaffte das Team in dieser Saison mehr als 30 Punkte in einer Partie, in 5 Spielen standen sogar mindestens 40 Zähler auf der Anzeigetafel. Für die kommende Saison verpflichteten die San Francisco 49ers den 37-Jährigen – wenn er auch nicht die 1. Wahl war – als Head Coach.

Matt Ryan: Der unvollendete Überflieger

Ebenso beeindruckend lesen sich mal wieder die Zahlen von Matt Ryan. Der Quarterback liegt in allen relevanten Statistiken wie Touchdown-Pässe (38) und Passing Yards (4.944) oder auch der Anzahl erreichter First Downs (379) weit oder ganz vorne. Diesmal hielt die Form von „Matty Ice“, dem Experten seine enorme Ruhe vor dem Snap manchmal auch negativ auslegen, an. In den Playoffs schaffte er mit 117,1 das 5. höchste Quarterback-Rating in der NFL-Historie – zumindest der MVP-Titel sollte da sicher sein.

Um aber in einem Atemzug mit den Stars wie Tom Brady, Aaron Rodgers oder „Big Ben“ Roethlisberger genannt zu werden, fehlt dem 31-Jährigen noch der Triumph im Super Bowl. Vor seinem mit Spannung erwarteten Duell gegen Brady, der nahezu sämtliche Playoff-Bestmarken hält, macht Ryan klar:

„Unser Ziel liegt vor uns. Wenn ich meine Karriere beende, will ich, dass Leute über mich sagen: Er hat die Meisterschaft nach Atlanta geholt.“

Zeigt sich gewohnt cool: Matt Ryan möchte durch einen Sieg im Super Bowl in die Riege der Elite-Quarterbacks aufsteigen.

Einige Promi-Fans drücken die Daumen

Die Trumpfkarte der Atlanta Falcons für das Finale dürfte die so genannte Run and Shoot Offense sein. Aus dieser Formation heraus kreiert Ryan gefährliche Trickspielzüge und bindet auch die Runningbacks Devonta Freeman und Tevin Coleman ein. Das Duo steht nicht selten gemeinsam auf dem Feld, wodurch der Falcons-QB noch eine zusätzliche Anspielstation für seine gefährlichen Pässe hat. Für einen Sieg gegen die Patriots sind die Falcons aber auch auf einen weiteren Sahne-Tag von Julio Jones angewiesen.

Der 1,91 Meter-Mann, am Sonntag zweifelsohne der beste Wide Receiver auf dem Feld, setzt sich durch seine enorme Geschwindigkeit auch gegen die stärksten Cornerbacks der Liga durch. Im Finale bekommt er es vorwiegend mit New Englands Malcolm Butler zu tun. Beim Super Bowl zwischen den Patriots und den Seattle Seahawks (28:24) vor 2 Jahren sorgte der 26-Jährige wenige Sekunden vor dem Ende für die spielentscheidende Interception.

Experten rechnen damit, dass die Patriots bei einigen Spielzügen Jones per Double Coverage mit einem 2. Spieler verteidigen. Dafür kann Atlanta am Sonntag ihrerseits auf äußerst prominente Unterstützung zählen. Schauspielstar Samuel L. Jackson ist ein häufiger Gast bei den Spielen. Mit dem aus Georgia stammende Jimmy Carter outete sich sogar ein früherer Präsident der Vereinigten Staaten als Falcons-Fan.

X