Anthony Joshua und das wegweisende Jahr 2021
Anthony Joshua und das wegweisende Jahr 2021

Anthony Joshua und das wegweisende Jahr 2021

Das Schwergewichts Boxen blickt einem verlorenen Jahr entgegen. Anthony Joshua stand 2020 nur für eine Pflichtverteidigung im Ring und beschränkte sich ansonsten auf verbale Scharmützel mit seinen Rivalen. Nach der Corona-Pause nimmt der Brite einen neuen Anlauf, um die Titel der 5 großen Verbände (IBF, WBA, WBO, IBO und WBC) zu vereinen.

Für Henry Maske gibt es keine 2 Meinungen. „Mittelfristig sehe ich in Joshua denjenigen, der die Dynastie nach den Klitschkos für sich beanspruchen kann“, sagte die deutsche Box-Legende im bwin Interview. Die körperlichen Voraussetzen dafür bringt AJ allemal mit. Dazu eine feine Schlag-Technik und ein smartes Auftreten, das vielen auf der Insel imponiert. Was ihm (sportlich) fehlt, um sich unumstrittener Schwergewichts-Weltmeister nennen zu dürfen: Der WBC-Titel von Landsmann Tyson Fury, der nach seinem K.o-Erfolg über Deontay Wilder ebenfalls gewichtige Ansprüche auf das Erbe des Lennox Lewis anmeldet. Wann kommt es zum ultimativen Vereinigungsfight? Joshuas nächste Kämpfe und Termine in der Übersicht.

Die Gegner von Anthony Joshua nach der Corona-Pause

12. Dezember 2020: Kubrat Pulvev (IBF-Pflichtverteidigung) – KO, 9. Runde

Mai 2021: Tyson Fury/Oleksandr Usyk

Die 3 Hürden auf dem Weg zum Kampf des Jahrhunderts

Der internationale Haudrauf-Zirkus forderte ein Statement vom Champion. AJ antwortete mithilfe seiner stärksten Waffe. Als „Rebirth of the Uppercut“ wurde seine Vorstellung gegen den zähen Kubrat Pulev gefeiert. Der brachiale Schlag, den schon vielen seiner bisherigen 25 Gegner im Ring das Licht ausgeknipst hat, lässt endgültig Gras über den zwischenzeitlichen Titelverlust sowie die magere Performance im Ruiz-Rückkampf wachsen. Nächster Schritt Titelvereinigung? Eine erste Einschätzung von Seiten der Redaktion wie dieser Super-Fight ablaufen könnte, gibt es in dieser Joshua vs. Fury-Grafik.

Klar ist aber auch: Per Uppercupt können die 3 übrigen Brocken nicht beiseite geschafft werden! Namentlich handelt es hierbei um Deontay Wilder, die Box-Verbände und natürlich Covid-19. Dass eine Kampfbörse in 3-stelliger Millionenhöhe mit nur 1000 Zuschauern im Wembley nicht zu stemmen ist, versteht sich von selbst. Derweil geht der Streit um die Rückkampfklausel zwischen Tyson Fury und Deontay Wilder nach dem Jahreswechsel in die nächste und vielleicht entscheidende Runde. Wenn auch mit der Faust in der Tasche dürfte Anthony Joshua seinem Rivalen hier die Daumen drücken.

Entscheidet das Gericht pro Wilder, haben der 31-Jährige und sein mächtiger Promoter Eddie Hearn keine Argumente, um eine Pflichtverteidigung des WBO-Gürtels abzulehnen. Die grundlegend verschiedenen Interessenlagen innerhalb der Verbände sind allseits bekannt. Eine Sonderregel aber wohl nicht allen Fans: Als ehemaliger Super-Champion im Cruisergewicht hat sich Oleksandr Usyk das Recht erwirkt, auch in der höheren Division gleich einen Titelkampf fordern zu können. Seine ersten Auftritte bei den schweren Jungs (Chazz Witherspoon, Dereck Chisora) zeigen, dass der in 18 Fights unbesiegte Ukrainer ein brandgefährlicher Herausforderer für AJ und dessen große Pläne im Jahr 2021 wäre.

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