In Feierlaune sind sie in den USA eigentlich immer. Häufiger Anlass? Ein Sportereignis! So auch am 6. September, wobei die Strahlkraft dieses Datums diesmal irgendwo zwischen dem Unabhängigkeitstag (4. Juni) und den US-Präsidentschaftswahlen einzuordnen ist. Die NFL feiert runden Geburtstag. 100 Jahre nach ihrer Gründung (1919) wuchs die Football-Eliteklasse zur reichsten und härtesten Sportliga der Welt, in der brutale Hits ein fester Teil der Faszination sind.
Dein Startvorteil: Die 100 Euro-Jokerwette!
Unser Jubiläumsgeschenk an die stetig wachsende Football-Gemeinde (alle NFL-Wetten) in Deutschland: Eine Grafik mit Ausblick auf die 6 von insgesamt 254 Regular Season-Spielen, die in der 100. NFL-Saison niemand verpassen sollte.
Bears und Packers: Keine normale Division-Rivalität
Schauplatz und Hauptdarsteller zu Beginn einer NFL-Saison entscheiden sich für gewöhnlich ein halbes Jahr vorher. Tom Brady und seine New England Patriots, die sich im Super Bowl LIII (13:6 gegen die LA Rams) zum Champion gekrönt hatten, werden den Kick Off am 6. September in Boston von der Couch aus verfolgen müssen. Soldier Field statt Foxborough – Traditionsbruch? Für den Spagat aus Tradition und Moderne hat NFL-Boss Roger Goodell einen triftigen Grund, die Spielregeln etwas anzupassen.
Als eines von 2 Gründungsmitgliedern halten sich die dort beheimateten Chicago Bears (damals Decatur Staleys) bis heute in der Liga. Ihr Gegner im Eröffnungsspiel schloss sich ein Jahr später der NFL (bis 1922 APFA) an: Die Green Bay Packers! The Brawl, der 33:14-Erfolg der Bears im ersten Playoff-Duell 1941 oder das kälteste Spiel aller Zeiten in Chicago (bei Minus 25 Grad Celsius) sind nur einige Episoden aus der ältesten Fehde im American Football.
Nun blickt die Bears-Packers-Rivalität den Auflagen 199 und 200 entgegen. Die Hauptrollen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag haben dabei Khalil Mack und Aaron Rodgers inne. Im Dezember letzten Jahres wurde der Star-Quarterback von Chicagos „Mack Attack“ förmlich überrollt (5 Sacks) sowie die Cheeseheads durch ein 17:24 ihrer letzten Playoff-Hoffnungen beraubt. Zurück kehrt A-Rod mit einem neuen Head Coach (Matt La Fleur/zuvor Tennessee Titans) und stark aufgerüsteter Defense im Rücken.
Believeland: Ende der längsten Playoff-Durststrecke in Sicht
Einzeln betrachtet mögen die verpflichteten Free Agents (Za’Darius Smith, Preston Smith, Adrian Amos) nicht an die individuelle Klasse eines Khalil Mack herankommen. Doch im Verbund hat Green Bay die vielleicht stärkste D-Line seit 2011 auf dem Feld, als Aaron Rodgers’ Stern beim Super Bowl (31:25 gegen Pittsburgh) aufgegangen war. Das neue Playbook mit diversen Play Action-Varianten, verbunden mit der Freiheit, Spielzüge kurzfristig zu ändern, sprechen dafür, dass sich Rodgers und die Packers in der NFC North stark zurückmelden.
Unsere Buchmacher sehen Bears (2.70) und Packers (2.90) im Rennen um den Division-Title auf Augenhöhe. Viel historisches Flair versprüht auch Week 2 der 100. NFL-Saison. Die New York Jets gastieren in Cleveland. Einerseits ist es das Aufeinandertreffen zweier Top Picks aus dem Draft 2018 (siehe Grafik) und dazu die Neuauflage des ersten Monday Night Games der NFL-Historie. Im hier und heute verbindet eine Durststrecke die beiden Teams. Seit 2010 wartet die Gang Green aus dem Big Apple auf den Einzug in die Playoffs, die leidgeprüften Browns-Fans sogar noch 8 (!) Jahre länger.
Ob eine dieser schwarzen Serien in der 100. NFL-Saison enden wird? Am ehesten wäre es tatsächlich den Mannen aus Ohio zuzutrauen. Nachdem mit Baker Mayfield (Bilanz als Starter: 6-7) der lang ersehnte Franchise-Quarterback (zuvor liefen seit 2010 15 verschiedene QBs auf) gefunden wurde, legten die Cleveland Browns in der Free Agency prominent nach. Dank Odell Beckham Jr., ein Star-Receiver in seiner Prime, und dessen altem Compagnon vom LSU-College, Jarvis Landry, können die Browns in ihrer Division die Favoritenrolle (Quote 2.80) gegenüber den Pittsburgh Steelers beanspruchen. Oder gar noch mehr?
Brady vs. Manning: Radiert der GOAT den schwarzen Fleck aus?
Mancher Experte sieht Mayfield und Co. als Geheimanwärter für den Super Bowl LIV in Miami an. Wie weit der auf dem College nicht immer ganz pflegeleichte Spielmacher in seinem 2. NFL-Jahr ist, zeigt sich frühestens beim Battle of Ohio gegen die Cincinnati Bengals (Week 14). Und wer in den Playoffs die AFC-Krone will, muss weiterhin an den Patriots und Tom Brady vorbei. Daran verzweifelten seit 2016 die Pittsburgh Steelers in der Ära der Killer-B’s, das Abwehr-Bollwerk der Jacksonville Jaguars sowie Kansas City mit MVP Patrick Mahomes.
Jahr für Jahr weist der nimmersatte Brady (42) die Newcomer in die Schranken und hat gegen nahezu alle anderen Quarterbacks eine positive Bilanz. Ausnahme: Eli Manning (2:3)! Das 6. Duell zwischen den beiden Oldies am 11. Oktober könnte gleichzeitig das letzte sein. Der 2-malige Super Bowl-MVP der New York Giants geht in sein letztes Vertragsjahr, hat Rookie Daniel Jones im Nacken und viel von der Klasse aus den siegreichen Endspielen gegen die New England Patriots eingebüßt. Rückblickend die beiden schmerzhaftesten Niederlagen in Bradys Karriere. Stichwort: Helmet Catch!
Bereits eine Woche vorher startet die NFL International Series. Die Oakland Raiders, die außerhalb der USA eine breite Fanbase haben, und die Chicago Bears weihen das neu gebaute Stadion des Premier League-Klubs Tottenham Hotspurs als 2. Football-Tempel neben dem Wembley ein. Insgesamt 4 Spiele steigen auf der Insel, während sich die Mexikaner im Duell LA Chargers gegen Kansas City Chiefs auf ein Touchdown-Feuerwerk im Aztekenstadion einstellen können. Aus England über Mexiko nach Deutschland? In einer NFL-Saison mit vielen historischen Duellen und 7 Super Bowl-Rematches wird dies der einzig unerfüllte Wunsch bleiben.
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