Berti, Rod und pinkfarbene Trikots: So schön scheitert nur Schottland
Berti, Rod und pinkfarbene Trikots: So schön scheitert nur Schottland

Berti, Rod und pinkfarbene Trikots: So schön scheitert nur Schottland

Auf der Insel ist es ein geflügeltes Wort und inzwischen ein Running Gag. „So near, so far, so Scotland“ – so nah dran und doch so weit weg sind Schottland und seine Fußball-Nationalmannschaft nun seit fast 20 Jahren von einem großen Turnier. Das Scheitern der Bravehearts war dabei oftmals ebenso dramatisch wie kurios.

Diese Ausrede verblüffte. „Wir sind genetisch im Rückstand“, fabulierte Schottlands Nationaltrainer Gordon Strachan (60) zum Entsetzen der britischen Medien nach dem 2:2 in Slowenien und der damit wieder einmal verpassten Teilnahme an einem WM- oder EM-Turnier, „in der letzten Qualifikation hatten wir hinter Spanien die kleinsten Spieler im Einsatz. Wir brauchen größere Typen und bessere Standardsituationen.“

Schottlands Team wie die Textmarker

Strachan weiter: „Wir müssen noch härter kämpfen und uns physisch verbessern.“ Ob es an dem traditionell sehr robusten Spiel der Schotten lag oder einfach nur an der fehlenden individuellen Klasse, sei dahingestellt. Aber die Genetik? Pfui! Für Spötter sind es gar die pinkfarbenen Trikots, die sich nicht als Glücksbringer für die Bravehearts entpuppten. „Man muss sich fragen, ob es einen Deal mit der Firma Stabilo gab, denn in diesen Trikots sehen unsere Spieler aus wie Textmarker“, ätzte Schottland-Fan Phil Rayner im Daily Mail nach der 0:3-Klatsche und der Premiere in Pink am 11. November 2016 beim Erzrivalen England.

Der „auld enemy“, der große Nachbar aus dem Königreich, ist am epischen Scheitern der Schotten seit der WM 1998 und der letzten Teilnahme an einer Endrunde nicht ganz schuldlos. Die Spiele gegen die Three Lions kosteten Schottland in dieser WM-Qualifikation wichtige, ja wohl entscheidende Punkte. Im Nationalstadion Hampden Park gab man im Juni 2017 einen 2:1-Vorsprung in der 3. Minute der Nachspielzeit noch aus der Hand. Haarig! Schon Ende 1999 verhinderten die Engländer mit David Beckham und Co. in der als „Battle of Britain“ hochstilisierten Playoff-Begegnung (2:0 / 0:1) denkbar knapp Schottlands Reise zur EM-Endrunde nach Belgien und Holland.

Berti Vogts‘ netter Versuch

Das WM-Aus für Asien 2002 brachte dann auch den Abschied von Craig Brown gebracht. Mit 9 Jahren hielt sich der heute 77-Jährige am längstenauf dem Schleudersitz des schottischen Nationalverbandes. Ihm folgte Berti Vogts. Der Ex-Bundestrainer gewann mit Begrüßungsformeln wie „Call me Berti McVogts“ zwar die Herzen der leidgeprüften Anhänger, doch zur EM 2004 konnte der rührige Coach die Schotten auch nicht führen. Im Playoff-Spiel in den Niederlanden setzte es nach einem 1:0 in Glasgow im Rückspiel ein peinliches 0:6. Vogts sagte im November 2004, nach dem sich abzeichnenden WM-Aus für Deutschland 2006, leise Goodbye.

Schottland fehlte 2017 nur 1 Tor

Als schlechtester 2. aller Europa-Gruppen für die WM 2010 in Südafrika waren die Schotten wenig später rechnerisch chancenlos auf die Playoff-Spiele. Da half auch das Daumendrücken von Edelfans wie Sir Sean Connery oder Rod Stewart in der Loge von Hampden nicht viel. Schnell außen vor war man in der Qualifikation für Brasilien 2014. Schon am 22. März 2013 und nach einem 1:2 gegen Wales stand Schottland als frühestes ausgeschiedenes Team Europas fest.

Dieses Mal fehlte im letzten Spiel der Gruppe F in Ljubljana ein Tor, um die Slowakei im Fernduell zu überholen und es in die Playoffs zu schaffen. Das passt irgendwie zur schottischen Tragik und Melancholie.

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Schottlands Coach Gordon Strachan, der hier den enttäuscht am Boden liegenden Leigh Griffiths tröstet, wählte nach dem WM-Aus drastische Worte. Dass Strachan im Amt bleibt, erscheint fraglich.
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